Die seltene Gabe

Autor*in
Eschbach, Andreas
ISBN
978-3-401-02817-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
247
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Armand zehn Jahre alt war, entdeckte man seine telekinetischen Fähigkeiten. Seitdem wird er, abgeschieden vom wirklichen Leben, in einem staatlichen Institut in Frankreich für Aufgaben ausgebildet, über deren Sinn er zunächst nicht nachdenkt. Und dann soll er für den Geheimdienst morden... Er flieht und bricht ein in das ganz normale Leben eines jungen Mädchens.

Beurteilungstext

Marie (17) wird ihre Eltern verlassen, an einen Ort gehen, den sie vor ihnen geheim halten muss. Sie würde ihnen gern sagen, warum. Was sie dazu geführt hat ist aber unglaublich, deshalb schreibt sie es lieber auf. Während des Urlaubs ihrer Eltern hat Marie brav ihren normalen Tageslauf eingehalten. Eines Abends aber entdeckt sie Armand schlafend im Kleiderschrank der Eltern. Von Jungen hat Marie genug, ihre Freundin Jessica nervt sie ständig mit ihren Liebeleien und so ist sie nach dem ersten Schreck von dem Eindringling nur gestört. Der macht ihr aber klar, dass die Polizei in der Stadt - Marie waren die vielen Streifenwagen schon aufgefallen - nach ihm suche. Er demonstriert ihr seine telekinetischen Kräfte und macht ihr klar, er sei auf der Flucht vor allmächtigen Verfolgern, die ihn wegen seiner ungewöhnlichen Fähigkeit wieder einfangen wollten. Marie ist unsicher, spielt Armand sich nur auf, so wie Jungen das gewöhnlich tun, ist er ein Angeber mit kriminellen Interessen? Sie muss ihm aber folgen, als er sie zur Geisel erklärt.
Eine rasante Verfolgungsjagd beginnt, während der Marie immer neugieriger auf den seltsamen Jungen wird, der so konzentriert und überlegt handelt und dabei doch immer verletzlicher wirkt. Marie versteht, dass Armand trotz seiner unglaublichen Fähigkeiten ein Junge ist, der das wirkliche Leben nicht kennt. Armand erklärt ihr, wie sein einsames luxuriöses Leben ihm alle Erfahrungen vorenthalten hat, die junge Menschen sonst machen dürfen. Plötzlich steht ein für beide überraschendes Gefühl zwischen ihnen und sie wagen ihm zu folgen. Für wenige Stunden steht die Zeit scheinbar still, Raum für Gespräche und Gefühle. Dann erscheinen die Verfolger und spielen zynisch und kalt ihre Übermacht aus. Mit Maries Hilfe kann Armand fliehen. Er entkommt, die Geheimdienstler schicken Marie nach Hause, in der Gewissheit, dass sie ihnen nicht schaden könne. Wer würde ihr schon glauben.
Nach einem Jahr erhält Marie einen Anruf von Armand, nach einem weiteren mit ständigem geheimen Telefonkontakt beschließt Marie zu ihm zu reisen. Aber vorher schreibt sie ihre Geschichte auf.
Eine spannende Geschichte, die den Leser durch eine alltägliche Anfangsszenerie in Grauen und Schrecken führt. Das Absurde tritt plötzlich und absolut in Maries Leben, sie kann sich nicht wehren. Aber Marie hat im Gegensatz zu Armand Lebenserfahrung, sie kämpft um ihre Freiheit. In all dem turbulenten Handeln gibt es Raum für Gedanken über den Wert eines Menschen. Ist ein Mensch mehr wert als die Fähigkeiten es sind, über die er verfügt? Ist es einem Staat erlaubt, Menschen auf ihre speziellen Fertigkeiten zu reduzieren? Muss Armand es hinnehmen, dass man ihm eine normale Entwicklung unmöglich macht?
Schön, dass dieser Titel nun als TB verfügbar ist, als Klassenlektüre bietet er neben Spannung Anregung für Gespräch und intensives Nachdenken. Jungen und Mädchen finden gleichermaßen Zugang zum Geschehen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pfn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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