Die schlaue Mama Sambona

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Teaser

Hermann Schulz erzählt ein Märchen über Mama Sambona und den Tod aus der Gegend um den Ukerewe-See in Afrika. Tobias Krejtschi hat dazu moderne Bilder gemalt, die eine passende Athmosphäre schaffen, und etliche schwarz-weiße Stempelbilder geschaffen.

Beurteilungstext

Entsprechend der afrikanischen Erzähltradition müsste diese Geschichte mit viel Gestik, Mimik, mit Tanz und Sprechgesang vorgetragen werden. So gehören auch Trommeln und ein Tanzfest mit vielen Dorfbewohnern zum Plan der schlauen Mama Sambona, um den Tod auszutricksen. Der hatte schon den Hasen vorgeschickt, um die Inselkönigin zu suchen, denn er wollte sie auf seiner todbringenden Liste abhaken. Durch Goldmarie, List und Unterstützung eines alten Mannes gelingt es Mama Sambona zweimal den Tod zu vertrösten. Beim dritten Versuch, sie zu den Ahnen zu befördern, wickelt sie ihn ganz ein: Sie tanzt zum Rhythmus der Trommeln mit ihm, dabei vergisst er alles.Die attraktive Geschichte (Wer sollte sich nicht freuen über die humorvolle Austricksung des Todes?) mit einer starken und ungewöhnlichen Matriarchin geht auf Mythen um den Ukerewe-See zurück und dem Künstler ist es hervorragend gelungen, die kulturellen Wurzeln mit moderner Gestaltung zu verbinden. Besonders die Darstellung der Mama Sambona und des Todes sind ein Genuss. Das doppelseitige Bild vom Dorffest, die Farbauswahl in Gelb-Rot-Braun-Tönen und die Druckvorlagen geben ebenso wie die Anmerkungen des Autors z. B. zur Rolle des Hasen lebendige Einblicke in afrikanische Kultur.