Die Mühle
- Autor*in
- Herrmann, Elisabeth
- ISBN
- 978-3-570-31192-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 442
- Verlag
- –
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Teaser
Reich, schön und auf dem besten Weg zu einer vielversprechenden Karriere werden die Mitglieder der einst angesagtesten Clique der Schule zu einem Luxuswochenende eingeladen. Das Wiedersehen wird zum Horrortrip.
Beurteilungstext
Ich-Erzählerin Lana gehörte gar nicht zum Court, zum Hofstaat, wie sie die unerreichbare Gemeinschaft der etwas älteren Mitschüler nannte. Nur durch einen Zufall nimmt sie Johnnys Platz beim standesgemäßen Revival im Karlsbader Grandhotel ein. Oder ist es vielleicht gar kein Zufall? Die so arrogante wie lebensunfähige Clique jedenfalls misstraut Lana. Irgendwoher muss der unbekannte Gönner schließlich seine zunehmend bedrohlicher wirkenden Informationen haben. Als die ersten aus der Gruppe verschwinden, können die einst so coolen Oberstufenstars ihre Panik nicht mehr überspielen.
Lana reist spontan nach Karlsbad, ohne Gepäck, nur mit einer Einladung in der Hosentasche, die eigentlich an Johnny gerichtet ist - und die keinen Absender trägt. Johnnys alte Clique zeigt Lana die kalte Schulter, doch die sieht erst mal ein cooles Abenteuer für lau. Das ändert sich schlagartig, als sie die erste Attacke auf die Gruppe nur mit knapper Not überlebt. Eine offensichtlich sabotierte Hängebrücke reißt sie fast in den Tod - und schneidet die siebenköpfige Gruppe von der Zivilisation ab. Ein subtiles und tödliches Spiel beginnt, bei dem der Killer nicht nur der Gruppe immer einen Schritt voraus ist, er scheint sich auch mitten unter ihnen zu bewegen.
Wer kennt sie nicht, die abgehobenen Schönen, die trotz offensichtlicher intellektueller Schwächen den Weg in die Chefetagen finden. Genau diesen Schlag Menschen führt Elisabeth Herrmann in einer alten, abgelegen Mühle zusammen, hervorragend mit Essen und Trinken versorgt, aber gegen die lauernde Bedrohung auf sich allein gestellt. Lana scheint die Einzige zu sein, die das Ganze nicht für einen abgefahrenen Scherz hält. Die anderen hauen sich die Bäuche voll, trinken Alkohol, pflegen ihren Psychokleinkrieg und wollen lange einfach nicht wahrhaben, in welcher Gefahr sie schweben. Die Autorin entwirft ein gelungenes Psychogramm der Gruppe, die aus sieben recht verschiedenen Charakteren besteht, die sich vor allem einem nicht stellen können: Der Wahrheit über ein gemeinsames Geheimnis aus der Vergangenheit.
"Die Mühle" ist ein packender Thriller mit etlichen gruseligen Tötungs- und Todeskampfszenen. Die Charakterisierung der Protagonisten ist sehr gelungen. Vor allem ältere Leser werden Strukturen ihrer eigenen Schulzeit wiedererkennen. Immer mal wieder wird der Lesefluss gestört, weil die Beschreibung der Umgebung nicht ganz schlüssig scheint, was aber dem Gesamteindruck keinen großen Abbruch tut.
Insgesamt ist "Die Mühle" ein sehr empfehlenswertes Buch - zumindest für Leser mit starken Nerven.