Die lange Reise des Jakob Stern

Autor*in
Schröder, Rainer M.
ISBN
978-3-570-30309-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
348
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Deutschland, im März 1935: Der junge Jude Jakob Stern erlebt die ersten Ausschreitungen nazionalsozialistischer Horden gegen Juden. Das Leben wird immer schwieriger. Schon bald wird er von seinen Eltern mit einem Kindertransport nach England geschickt, während sie zurückbleiben. Von nun an beginnt eine lange Odyssee durch Flüchtlingslager in England und Australien...

Beurteilungstext

Glänzend recherchiert und erzählt präsentiert sich die Erzählung von der ersten Seite an, und eine atemlose (An-)Spannung hält bis zu letzten Seite an. Nicht nur, dass die bedrückende und zunehmend beklemmende Stimmung im Dritten Reich für Juden während der Verfolgung sehr lebendig geschildert wird, auch das weitere Schicksal des Jakob Stern nimmt emotional gefangen.
Die hervorragende Recherche beweisen auch die späteren Schilderungen des Schicksals des Jungen: Mit Erstaunen vernimmt der Leser, dass die jüdischen Flüchtlinge erheblich schlechter von den englischen Wachmanschaften behandelt (vielfach sogar beraubt und misshandelt) wurden als die Juden von den deutschen. Oft sind die Auffanglager in England schlimmer als die deutschen. Selbst die deutschen Kriegsgefangenen erhalten verglichen mit den Flüchtlingen eine Vorzugsbehandlung. Während der ganzen Erzählung beschränkt sich Schröder dabei auf die Erlebnisse des Jakob Stern, historische Ereignisse werden nur am Rande gestreift. Dies verdichtet die Sehweise auf den jungen Jakob auf eine persönliche Sehweise und verstärkt die gefühlsmäßige Verbundenheit mit dem Jungen.
Darüber hinaus zeigt Schröder, dass Gewalt und Hass nie enden, wenn er im Epilog das weitere Schicksal des Jakob Stern und seiner Freunde, die den Staat Israel mit begründen halfen, kurz darstellt.
Das Buch bietet nicht nur eine sehr gute historische Schilderung eines Aspekt des Dritten Reiches, sondern zugleich auch eine fesselnde Erzählung, in dessen Zentrum ein junger Mensch steht. So wird ein junger Leser aufgerufen, sein (behütetes) Schicksal und Leben heute mit dem (gefährdeten) eines Gleichaltrigen zu vergleichen. Von daher eignet und empfiehlt sich das Buch nicht nur für eine private Lektüre, sondern auch für eine in der Klasse der Sekundarstufe I.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von eb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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