Die Katze oder wie ich die Ewigkeit verloren habe

Autor*in
Richter, Jutta
ISBN
978-3-446-20793-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Berner, Rotraut Susanne
Seitenanzahl
65
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jeden Morgen kommt das Kind Christine zu spät zur Schule, weil sie sich mit einer Katze unterhalten muss. Die Katze “erklärt” ihr die Welt. Doch darf man einer Katze alles glauben?

Beurteilungstext

Christine ist 8, offenbar ein Einzelkind und hat Probleme mit dem Zählen und Rechnen. Sie hat eine Freundin: eine alte Katze, die auf der Mauer neben dem Gartentor wohnt, durch das Christines Schulweg führt. Weil sie die Katze morgens streicheln und mit ihr reden muss, kommt Christine regelmäßig zu spät zur Schule und das bringt ihr natürlich Probleme ein! “Du klüngelst herum” sagen ihr Vater und Lehrer Hanke und der Schulleiter lässt sie 200 X den Satz schreiben: ”Es gibt (k)eine sprechende Katze und ich werde in Zukunft pünktlich zum Unterricht erscheinen”. Hin und her gerissen zwischen ihrer Solidarität zur Katze und den schulischen Anforderungen lässt Christine einfach das K bei “keine” weg und wird damit der Katze, sich selbst und der Schule gerecht.
Offenbar in einem noch recht intakten ländlichen Umfeld lebend, ist das Mädchen Christine kein stromlinienförmiges Kind, das modernen Konsumzwängen unterliegt, sondern ein Kind, das seine eigenständigen Gedanken und Probleme mit der alten Katze “bespricht”. Doch d i e lebt nach anderen Regeln: Sie orientiert sich an der Anzahl von Mäusen, die sie schon gefressen hat oder noch zu fressen hofft. An der Frage der Erbsünde scheitern die beiden - da sind und bleiben sie verschiedener Meinung! Vielleicht sucht sich Christine jetzt ja doch andere Freunde!
Ein wunderbares, ganz eigenes, eigenwilliges und besonders Buch von intensiver Eindringlichkeit. Es scheint, als könne die Autorin in den Kopf eines unverbildeten Dorfkindes eindringen und ruhig und behutsam seine Gedanken, Zweifel, Fragen, Zugeständnisse an Eltern und Lehrer, aber auch an die alte Katze “lesen”. Und so können auch die Leser/innen unmittelbaren Kontakt zu der Ich-Erzählerin Christine aufnehmen.
Das Büchlein ist mit Bedacht gemacht: Gelbe Seiten trennen die einzelnen, gut überschaubaren Kapitel voneinander. Leider ist der gut gegliederte, kräftige Druck etwas klein ausgefallen. Die ganzseitigen Illustrationen von Rotraut Susanne Berner in sparsamer Farb- und auf das Wichtigste (die dominierende Katze) konzentrierter Formgebung “versammeln” die jungen Leser auf den originellen Inhalt. Nachdrücklich empfohlen ab ca. 7/8 Jahren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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