Die drei Räuber

Autor*in
Ungerer, Tomi
ISBN
978-3-257-01126-5
Übersetzer*in
Michels, Tilde
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Ungerer, Tomi
Seitenanzahl
42
Verlag
Diogenes
Gattung
Ort
Zürich
Jahr
2007
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
29,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der moderne Bilderbuchklassiker erzählt von drei Räubern, die gar nicht so grimmig sind, wie sie (ironisch übertrieben) dargestellt werden. Als sie eines Nachts bei einem Überfall auf eine Kutsche nur ein Waisenkind erbeuten, führt dies zu ihrer gänzlichen Läuterung. Das Mädchen Tiffany lässt sie einsehen, wie unsinnig ihr Streben nach immer mehr Reichtum ist. Daraufhin kaufen sie ein Schloss, das sich zu einem Muster-Waisenhaus entwickelt.

Beurteilungstext

Nach Veröffentlichung in verschiedenen Größen und Preisgruppen in über vierzig Jahren wird hier der herrliche Klassiker als großformatiges Pappbilderbuch vorgelegt. Die großen Bilder sind vorwiegend in den Farben schwarz und hellblau gehalten, leuchtende Kontraste sind zunächst weiße Augen, helle Gesichter und natürlich die gefährlichen Ausrüstungsgegenstände der Räuber. Pfefferblasebalg, Donnerbüchse und rotes Beil leuchten in feurigen Farben. Mit Tiffany kommen freundliche Farben ins Bild, die Waisenkinder im alternativen Schloss tragen nach dem Vorbild der Räuberklamotten rote Hüte und Umhänge und leben in farbigem Milieu. Obwohl Thema, Wortwahl, Farbsymbolik und Ereignisse grimmig und gefährlich erscheinen, beängstigen Ungerers Bilder Kinder nicht. Die Räuber erschrecken ihre Opfer nur und filigrane Hutfedern, schüchternes Blinzeln, scherenschnittartige Silhouetten, anstrengende Räuberarbeit und zuletzt der freundliche Umgang mit dem Waisenkind Tiffany wecken bei den Betrachtern eher Sympathie, die noch mit einer gewissen Räuberromantik á la Robin Hood gepaart dieses Buch so beliebt und erfolgreich gemacht hat.
Diese große Ausgabe ist ein besonderer Gewinn für pädagogische Zusammenhänge! Lespädagogische Forschung belegt, dass qualitativ hochwertige Illustrationen für die Entwicklung von Lesern eine wichtige Motivation sind. Gerade in der gegenwärtigen Diskussion um die Förderung von early literacy kann die starke Hervorhebung von Bildern ein Mittel sein, um Kinder auf unterschiedlichen Sprachniveaus abzuholen und differenzierte Interpretationsansätze und Anschlusskommunikation zu entwickeln. Das große Pappbilderbuch kann auf einen Tisch gestellt direkt als Bilderbuchkino fungieren. Die einfachen Formen und übersichtlichen Bildinformationen kombiniert mit dem kurzen (Vorlese-) Text lassen zahlreiche Schlussfolgerungen, Deutungen und Gefühle zu, die in Kindergrppen diskutiert werden können. Multimediale Umsetzungsmöglichkeiten und Projektideen zum Bilderbuch wurden schon vielfach gelobt und erprobt, hier möchte ich abschließend noch einmal feststellen: Diese Format hat uns gerade noch gefehlt, denn es passt toll zum Buch und zu Zielgruppen.

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Diese Rezension wurde verfasst von verh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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