Die blauen und die grauen Tage

Autor*in
FETH, Monika
ISBN
978-3-570-30935-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
256
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es wird geschildert, wie die 12-jährige Evi mit ihrer Familie erlebt, dass die 76-jährige Großmutter offenbar ihren Haushalt nicht mehr zu meistern vermag und zu ihnen geholt wird, sie nun in der Großfamilie lebt. Die Oma erledigt alle anfallenden Arbeiten im Haushalt, bis sich die ersten Anzeichen von Demenz zeigen. Ein Pflegeheim soll der Ausweg sein. Das versucht Evi zu verhindern.

Beurteilungstext

Oma erweist sich in der neuen Umgebung als “Hammerfau”, sie wäscht, putzt, kocht und kauft ein. Alle sind zufrieden, bis sich die ersten Aussetzer einstellen, Oma plötzlich niemanden mehr erkennt, verwirrt reagiert. Die Eltern Evis sehen dann nur noch den Ausweg, Oma ins Heim zu geben. Als man gemeinsam eine derartige Einrichtung besichtigt, wird jedoch der Entschluss drastisch in Frage gestellt. Die solcherart negative Zeichnung dieses “Irrenhauses” dient zwar lediglich als Kontrast, ist aber m. E. übertrieben unrealistisch, wenngleich einzelne Erscheinungen sicherlich durchaus anzutreffen sind. Evi und Oma führen gemeinsam ein Tagebuch über die blauen, schönen, normalen Tage und die grauen, abscheulichen, die man am liebsten vergessen möchte. Aber noch ist die Anzahl der blauen viel größer als der grauen, was sich im Verlaufe des Geschehens ändert. Als die Oma einen Kollaps erleidet und ins Krankenhaus muss, wird dringend angeraten, sie in ein Heim zu geben. Evi bleibt nur die Realisierung ihres Entschlusses, mit Oma zu fliehen, was jedoch bei Wind und Wetter in einer Katastrophe zu enden scheint, wenn nicht Zufälle dagegen sprächen und beide gerettet werden, aber gesundheitlich angeschlagen. Nun reift der Entschluss, Oma mit noch drei anderen älteren Menschen, die sie schon länger kennt, in eine WG zu geben. Das ist zwar ein harmonischer Schluss, aber da der Fokus nicht auf die Zustände im Pflegeheim und auf die Krankheit Demenz gerichtet ist, sondern auf das aufopferungsvolle Wirken der Enkelin, könnte man das akzeptieren. Die Sprache ist bildhaft und locker, die Dialoge entwickeln sich oft komisch und sind vom Witz unterschiedlicher Generationen geprägt.
Aktuelle ist das Buch allemal, das nun überarbeitet vorliegt. Es erschien bereits 1996 und wurde verfilmt, in der Hauptrolle mit Inge Meysel.

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Diese Rezension wurde verfasst von rene.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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