Der Sturm

Autor*in
Kindermann, Barbara
ISBN
978-3-934029-77-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wimmer, Sonja
Seitenanzahl
36
Verlag
Kindermann
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Berlin
Jahr
2019
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Auf einer Rückfahrt nach Italien gerät das stolze Schiff von Alonso, des Königs von Neapel, mit seinem Sohn Ferdinand sowie Verwandten und Gästen in einen derart heftigen Sturm, dass die Schiffbesatzung um ihrer aller Leben bangt, doch können sie gerade noch rechtzeitig an einer einsamen Insel landen. Dort strandete vor 12 Jahren auch der von seinem Bruder Antonio vertriebene ehemalige Herrscher von Mailand, Prospero, der sich zu einem Zauberfürsten mit magischen Kräften entwickelt hat. Den Sturm hatte der Luftgeist Ariel auf seinen Befehl hin entfacht. Sinnt Prospero auf Rache?

Beurteilungstext

Dem Sturm ging ein großes Verbrechen voraus, das die damaligen Täter, und nunmehr Schiffbrüchigen, verübt hatten. Antonio hatte vor 12 Jahren seinen Bruder Prospero mit Hilfe des Königs von Neapel um die rechtmäßige Herrschaft über das Herzogtum Mailand gebracht und ihn mit seiner erst 3-jährigen Tochter Miranda in einem Boot auf dem Meer ausgesetzt. Doch Prospero und Miranda hatten überlebt und mit ihnen seine kleine Bibliothek, so dass Prospero sich Zauberkräfte aneignen und sich sowohl den Luftgeist Ariel als auch den starken Wechselbalg Caliban, den Sohn einer Hexe, dienstbar machen konnte. Miranda erfährt die Zusammenhänge, nachdem sie Prinz Ferdinand, den Sohn des Königs Alonso, kennengelernt und sich gleich in ihn verliebt hat. Ferdinand ist genau so hingerissen - mit dem jungen Paar soll auf Wunsch Prosperos eine bessere Zukunft anbrechen.
Shakespeares dramatisches Bühnenstück wurde zum ersten Mal im Jahr 1611 am königlichen Hof aufgeführt. Es soll durch einen Bericht über die zwei Jahre zuvor stattgefundene Entdeckung der Bermudas von englischen Auswanderern angeregt worden sein, die dort Schiffbruch erlitten.
Im "Sturm" treten völlig verschiedene Personen auf und in nur wenigen Handlungselementen ist ein außergewöhnlicher gedanklicher Reichtum sichtbar, indem die einzelnen Personen in immer wieder unterschiedliche Beziehungen zueinander gesetzt werden. In dem Bilderbuch wird die Handlung als Märchen-Drama in der heutigen Sprache nacherzählt, wobei einzelne Zitate der klassischen Vorlage - kursiv gesetzt gut erkennbar - übernommen wurden. Auf den Doppelseiten wird der Text von den Illustrationen umrahmt, so wie auch die Personen der Handlung von Märchenwesen umgeben sind. Allen voran der Luftgeist Ariel mit Kugelkopf, Bürstenhaar, dünnen Gliedmaßen und langem Schweif. Der Hofstaat wird in historischen Kostümen mit Spitzenjabot vorgeführt, allein das junge Liebespaar Ferdinand und Miranda scheint ein Pärchen von heute zu sein. Und auch wenn der Sturm und die Geister auf der Insel die Menschen bedrohen, wirken sie durch die zartfarbigen Illustrationen doch nicht allzu erschreckend. Und nicht zuletzt ist das versöhnliche Ende vor allem für Kinder ganz wichtig.
Das anspruchsvolle Bilderbuch ist sowohl für Kinder ab der Grundschulzeit wie auch für Erwachsene als schönes Sammlerstück geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 15.01.2020

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