Der Nebelmann

Autor*in
Ungerer, Tomi
ISBN
978-3-257-01134-0
Übersetzer*in
Cramer-Klett, Anna
Ori. Sprache
Englisch ?
Illustrator*in
Ungerer, Tomi
Seitenanzahl
44
Verlag
Diogenes
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Finn und Cara leben mit den Eltern am Meer; der Vater ist Fischer, die Mutter kümmert sich um den kleinen Hof. Die Familie ist arm, hat aber alles, was sie zum Leben braucht. Eines Tages schenkt der Vater den Kindern einen selbstgebauten kleinen Kahn, mit dem sie alleine die Küste erkunden und auf Fischfang gehen. Als Nebel aufkommt, treiben sie aufs offene Meer und landen am Ufer der Nebelinsel. Dort treffen sie den Nebelmann, der sie versorgt und ihnen den Blick ins Innere der Erde ermöglicht.

Beurteilungstext

Tomi Ungerer widmet dieses Bilderbuch Irland “und all den wunderbaren Menschen, die uns dort willkommen geheißen haben”, wie er am Ende seines neuen Buches schreibt. Der Künstler, der im letzten Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, lebt seit 1976 abwechselnd in Straßburg und im Süden Irlands. Neben seinen zahlreichen Bilderbüchern für Kinder gehören auch viele Arbeiten und Bücher für Erwachsene zu seinem umfassenden Werk.

Ungerer lässt in dem Bilderbuch “Der Nebelmann” das alte, ländliche Irland erstehen - mit seinen Cottages und den Schafherden, mit den Bootsbauern, Torfstechern und Fischern. In dieser längst vergangenen Zeit spielt die Geschichte von Finn und Cara und ihrer Begegnung mit dem Nebelmann. Der steinalte, freundliche Mann, ganz umhüllt von seinen langen Haaren und dem Bart, hilft dem Geschwisterpaar, als sie hungrig und müde auf der abgelegenen Nebelinsel mit ihrem Kahn stranden. Obwohl man sie vor diesem verwünschten, bösen Ort und den dort herrschenden Strömungen gewarnt hat, finden sie dort Zuflucht und Hilfe. Nachdem der Nebelmann erklärt und gezeigt hat, wie er den Nebel macht, singen sie zusammen uralte Lieder, teilen sich mit ihm seine tägliche Kost von Algen und Meeresfrüchten und schlüpfen am Ende müde in das riesige Bett. Der Nebelmann hat ihnen versprochen, den Nebel abzudrehen, damit sie am nächsten Morgen heil nach Hause gelangen können.
Der Himmel ist am folgenden Tag klar, jedoch eine stürmische See, Strömungen und wütende Wellen machen den Kindern die Rückkehr schwer. Zum Glück kann der Vater sie rechtzeitig in ihrem Kahn sichten und an Bord seines Schiffes ziehen. So kommen sie wohlbehalten an Land zurück, wo die Mutter sie mit großer Erleichterung in die Arme schließt. Niemand im Dorf aber will ihnen die Geschichte vom Nebelmann glauben, sie selber wollen seine Existenz mit den auf der Insel zurückgelassenen Suppenschalen und Decken beweisen. “Doch keiner hatte den Mut, selbst hinzufahren und nachzusehen.”
Ungerer malt mit gedeckten Farben, mit Nebelfarben, die die Stimmung der Geschichte gut einfangen. Den Sonnenschein, leuchtende Felder oder ein funkelndes Meer findet man nicht auf den Bildern und so wird der Blick auf das Geheimnisvolle und Märchenhafte gelenkt. Bei vielen Illustrationen erinnnern die Sepiatöne an alte Schwarz-Weiß-Fotografien.
Das Bilderbuch mit der spannenden Geschichte und den geheimnisvollen Bildern ist für Kinder ab etwa vier Jahren sehr zu empfehlen. Auch manche ältere Kinder und Erwachsene werden sich von diesem Bilderbuch fesseln lassen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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