Der Nebelmann

Autor*in
Ungerer, Tomi
ISBN
978-3-257-01134-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
44
Verlag
Diogenes
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Finn und Cara, die Kinder eines Fischers und Bootsbauers in Irland, fahren mit einem kleinen Kahn auf dem Meer und verirren sich auf die Nebelinsel, die nach den Worten des Vaters eine verwunschene Insel ist, von der noch keiner lebend zurückgekehrt ist. Unerschrocken erkunden sie die Insel und treffen auf einen alten Mann, den Nebelmann, der sie willkommen heißt. Die Rückfahrt durch die stürmische See ist gefährlich, aber sie werden gerettet.

Beurteilungstext

Den "" Nebelmann"" vom mittlerweile 80jährigen Altmeister Tomi Ungerer kann man als Liebeserklärung an Irland lesen, wie es auch auf einer Internetseite nachzulesen ist, die für Reisen dorthin wirbt. Ungerer lebt mit seiner Familie schon seit mehr als 30 Jahren zurückgezogen dort. Er hat sein neues Buch Irland und den Iren gewidmet, die seine Familie ""dort willkommen geheißen haben"".
Die Familie der Geschwister Finn und Cara ist arm und die Kinder helfen den Eltern bei der Hütearbeit mit den Schafen und beim Heimbringen des gestochenen Torfs. Als sie eines Tages mit ihrem kleinen Boot, einem curragh, im Nebel von der Küste abgetrieben werden, trägt die Strömung sie an Land der Nebelinsel, vor der sie der Vater so eindringlich gewarnt hat. Die unbefangenen Kinder treffen einen steinalten Mann mit langem Bart und Haaren bis zu den Füßen, der sie willkommen heißt. Er zeigt ihnen, wie er den Nebel macht und lässt sie tief ins Erdinnere sehen. Den Abend verbringen sie vergnüglich mit Singen von ""Liedern in uralten, vergessenen Sprachen"". Am nächsten Tag machen sich die Kinder auf den Heimweg - der Nebel ist tatsächlich verschwunden, ebenso der Nebelmann. Glücklicherweise kommen sie auch heil durch den Sturm. Abends gibt es ein Freudenfest im Dorf. Aber niemand glaubt den Kindern die Begegnung mit dem sagenumwobenen Nebelmann. So endet diese Geschichte mit dem Geheimnis der Kinder.
In starken Bildern vermittelt Ungerer die Stimmung und Atmosphäre im Dorf und zwischen den Menschen, die von der Geborgenheit der überschaubaren Beziehungen und des Aufeinanderangewiesenseins bestimmt ist.
Mit seinen Bildern gelingt es Ungerer die oft raue irische Landschaft, das Licht und die vielen Farben des Meeres, des Himmels und der felsigen Küste einzufangen. Alle Schattierungen von Grau, ein paar Grün- und Blautöne bestimmen die flächigen Bilder, in denen die etwas unheimliche, skurrile Geschichte spielt., die manchmal auch ins Bedrohliche zu kippen droht. Z.B. bei der Landung auf der Insel sieht der Betrachter in den Felsen überall Augen und Gesichter, auf der Felstreppe ranken undefinierbare Gewächse ins Bild und um die Eingangstür hängen skelettartige Arme und Finger. Gruselig! Aber genau da erfahren die Kinder Rettung.
So könnte die Lehre für die LeserInnen sein, dass die Gespenster in den Köpfen der Erwachsenen manchmal viel bedrohlicher sind als die Wirklichkeit und die Unvoreingenommenheit der Kinder solche Gespenster besiegen kann.
Wie auch in ""Der Mondmann"" oder ""Zeralda"" sind starke Kinder die eigentlichen Helden der Geschichte, weshalb auch schon jüngere Kinder viel Freude an Ungeres Bilderzählungen von Zauberwelten und Abenteuern haben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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