Der Mondmann
- Autor*in
- Ungerer, Tomi
- ISBN
- 978-3-257-00512-7
- Übersetzer*in
- Schnack, Elisabeth
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- Ungerer, Tomi
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Diogenes
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2012
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Teaser
Einsam ist er, der Mann in seiner runden silbernen Kugel, dem Mond. Dort kauert er, langweilt sich und möchte wenigstens ein einziges Mal bei dem bunten Treiben auf der Erde mitmachen. Der vorbeifliegende Komet gibt ihm die einmalige Chance - und er nutzt sie! Aber wird der Ausflug gut für ihn enden?
Beurteilungstext
1966 ist das Buch das erste Mal in Deutschland erschienen, aber es ist kein bisschen alt oder gar altmodisch geworden. Den Mann im Mond gab es damals, den gibt es auch heute noch. Aber: Immer in dieser Kugel, immer allein, niemanden zum Sprechen, geschweige denn zum Feiern und unten auf der Erde dieses Tanzen und lustig Sein, die Musik und der Spaß! Kein Wunder, dass der Mondmann meint, er müsse dorthin wo es schön und lebendig ist, und ergreift die Chance, den vorbei fliegenden Kometen, der ihn mitnimmt zur Erde.
Dann aber die Enttäuschung. Der geheimnisvolle "Eindringling" wird von den Regierungsbeamten, den Staatsmännern, Gelehrten und Generälen festgesetzt. Die öffentliche Ordnung ist bedroht!
Wie der Mann im Mond aus dem Gefängnis frei kommt, was der zu- und abnehmende Mond damit zu tun hat, ob ein Maskenball ihm dennoch sein fröhliches Fest beschert und wie er wieder zurück kommt nach Hause, das muss man sich schon selbst anschauen und erlesen.
Auf den groß formatigen Bildern mit dem dunklen Hintergrund zeichnet Ungerer farbige Menschen, bunte Kleidung ohne Muster. Sein Mondmann dagegen ist blass blau, zunächst ernst bis griesgrämig, später aber verzieht sich sein Mund immer mehr zu einem Lächeln. Er genießt den Duft der roten Rose und er trägt ein fröhliches Gesicht als er wieder auf / in seinem Mond sitzt. Winkt er etwa uns zu?
Die Geschichte lehrt uns, dass wir manchmal unglücklich sind und die beneiden, die wir für glücklich halten. Oft aber stellt sich heraus, dass das so gar nicht stimmt, dass auch dort nicht alles eitel Freude ist. Andererseits lehrt sie uns, dass wir das überhaupt nicht wüssten, wenn wir es erst gar nicht versuchen, sondern eine eigene Schere im Kopf tragen, die unsere Träume von uns abschneidet. Und drittens lernen wir, dass dort, in der Fremde, sich unsere Träume erfüllen. Manchmal. Und auch nur kurz. Aber immerhin.