Der Junge, der mit den Piranhas schwamm

Autor*in
Almond, David
ISBN
978-3-473-52561-4
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Jeffers, Oliver
Seitenanzahl
256
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Stanley Potts lebt bei Onkel und Tante, denn seine Eltern leben nicht mehr. Als die Werft zumacht, muss sich sein Onkel eine andere Geldquelle erschließen. Er baut sein Haus zur Fischfabrik aus. Als sogar Stanleys geliebte Goldfische den Weg in die Konservendose antreten, ergreift Stanley die Flucht und kommt bei Schaustellern unter.

Beurteilungstext

Das mit Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die manchmal eine Seite oder Doppelseite einnehmen, aber meist kleinformatiger sind, liebevoll gestaltete Taschenbuch gliedert sich in drei Teile: die Fabrik, der Jahrmarkt und das Piranha-Becken. Nach dem kurzen Vorspann folgen durchlaufend 47 Kapitel.

Das Schriftbild ist zur Betonung besonderer Situationen durch geänderte Schrifttypen wie Kursivschrift oder Großbuchstaben-Texte, die, z.B. um Lautstärke zu unterstreichen, auch sehr fett gedruckt sind, gelungen variiert.

An Stans Geburtstag hatte seine Tante die Idee, ihn mit einem 10-Pfund-Schein zum Jahrmarkt zu schicken. Da ihm die Goldfische in den viel zu kleinen Tüten mit Wasser Leid tun, kauft er Dostojewski nach langem Handeln 13 Fische ab. Sie werden später von Onkel Ernie bis auf einen zu "Potts´ großartig glitzernder Goldfisch" verarbeitet.

Das ist zu viel für Stan, er flüchtet mit seinem letzten Goldfisch im Eimer. Dostojewski kann eine gute Arbeitskraft gebrauchen und auch die Tochter Nitascha ist nicht ganz uninteressiert an Stan.
Stan lernt eine Menge über das Jahrmarktvolk. Schon sehr besondere Menschen, denen er da begegnet.
Dann taucht im 3. Teil Pancho Pirelli auf. Der reist mit einem großen Becken voller Piranhas. Er ist die Sensation und er erkennt in Stan seinen Nachfolger. Er wird Stan einarbeiten.

Onkel und Tante sind inzwischen auf die Suche gegangen und finden ihn schließlich wieder. Aber Stan wird wohl seiner neuen Karriere treu bleiben.
Dann gibt es noch die im Hintergrund agierende Gruppe, die sich DOOF nennt. Eine Art Behörde, das lässt jedenfalls ihre Sprache vermuten, die seltsam verdreht ist und z. B. statt "ausdrücken" "ausdrucken" verwendet. Sie nimmt einen bizarren Kampf gegen die „Fischigkeit“ auf. Ihre brutalen Gruppenmitglieder halten sich aber mit Gewalttätigkeiten zurück und wirken unterm Strich doch eher harmlos.
Auch die Polizei wird nicht gerade sympathisch dargestellt: Die Schausteller sind per se verdächtig.

Die Geschichte wird mit einfachen, klaren Sätzen erzählt. Häufig wird die wörtliche Rede verwendet.
Der Erzähler schafft eine gewisse Distanz zu seinen Figuren. Gegen Ende stellt er dem Leser mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, wie die Geschichte ausgehen könnte.
Der sehr liebevoll mit seinen Akteuren umgehende Schriftsteller schafft eine ganz besondere Atmosphäre, die typischen britischen Humor immer wieder zur Geltung bringt.
Ein wirklich gelungenes Buch in guter Qualität.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von arkr; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.07.2016

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