Der glückliche Mischka

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Teaser

Großvater Tarek ist unzufrieden mit seinem Igelenkel Mischka. Er meint, dieser verträume den ganzen Tag im Garten, sei zu nichts zu gebrauchen und fordert ihn auf, zu schauen was andere alles in ihrem Leben schaffen. Mischka folgt der Aufforderung und trifft die zielbewusste Schildkröte, den strebsamen Hasen, einen ehrgeizigen Dachs und eine ganze Menge fleißiger Ameisen. Aber Mischka findet ganz andere Wege zum Glück.

Beurteilungstext

Das Buch ist spannen und regt sehr zum Nachdenken, zum Gespräch an. Eine menschliche Erziehungs-, Denk- und Bildungsproblematik wird in eine Tiergeschichte gekleidet. Was sind unsere Maßstäbe? Zählen für uns nicht auch vielmals nur Leistung, äußerste Disziplin und größte Verausgabung - wie bei den Tieren der Geschichte? Und leben wir nicht auch zuviel im Jenseits - als im Diesseits, d.h. wenn ich, ..., dann werde ich glücklich sein? Und oftmals zu spät erkennen wir, was wir verpasst haben, wie sehr wir einem Trugschluss erlegen waren. Zum Glück ist Igel Mischka glücklich, genießt jeden Augenblick und hat trotzdem dabei gelernt - ist ein Spezialist für Kräuterkunde geworden und kann seinen Opa eines Besseren belehren. Von wegen: die Jugend von heute ist einfach zu nichts mehr zu gebrauchen. Nun ist er stolz und gibt zu: “ Da kann ich ja noch viel von dir lernen!”.
Der Inhalt besticht durch seine Aktualität und er fordert uns auf, unseren Blickwinkel zu weiten, Einstellungen zu ändern, bisherige Wertigkeiten in Frage zu stellen.
Text und Bild verschmelzen zu einer Einheit, die Kinder sehr anspricht. Es bauen sich viel Verständnis und Mitgefühl für den kleinen Außenseiter, den angeblichen Taugenichts, den suchenden, hilflosen und fragenden Igel auf, und die Kinder können sich gut in ihn hineinversetzen. Nicht nur die gekonnte Ausdrucksweise - wie sie im heutigen Alltag ist, sondern auch die stimmungsvollen Illustrationen schaffen diese Solidarität zwischen Betrachter/ Zuhörer und Mischka.
Marcus Pfister ist ein sehr guter Kinderbuchautor und Illustrator. Seine Bilder spiegeln die Wirklichkeit wieder, strahlen heitere Kritik aus, lassen Staunen, Schmunzeln und überraschen. Er spiegelt viel mit Licht und Schatten und hebt Mimik und Gestik bei den Figuren ausdrucksstark hervor. Herr Pfister hat sich auf das Wesentliche beschränkt und somit auch viel Raum für eigene Ideen/ Phantasien gelassen - die Bilder sprechen für sich, so z.B. die satt grüne Wiese mit 3 leuchtend roten Mohnblumen und der kleine Mischka auf dem Weg und der Suche nach dem Glück. Ich finde das Buch sehr empfehlenswert und gut einsetzbar. Danke, dass Sie uns daran erinnern, was glücklich macht und jeder für sein Glück selbst verantwortlich ist.