Franz-Ferdinand will tanzen

Autor*in
Pfister, Marcus
ISBN
978-3-314-10575-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Pfister, Marcus
Seitenanzahl
32
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Das mächtige und etwas träge Walross Franz-Ferdinand entdeckt seine Liebe zum Ballet und wird ein begnadeter Tänzer.

Beurteilungstext

Franz-Ferdinand ist ein mächtiges, träges Walross. Bewegung ist ihm bei seinem Gewicht viel zu anstrengend. Eines Tages beobachtet Franz-Ferdinand eine Gruppe Flamingos beim Ballettanz und ist begeistert. Er möchte unbedingt genau so elegant tanzen können wie die Flamingos. Nachdem er heimlich und ausdauernd geübt hatte, stellte er sich der Ballettgruppe vor. Tatsächlich tanzte das Walross wirklich sehr graziös, leider gab es einige Kritiker, die sich an seiner ungewöhnlichen Ästhetik störten. So musste Franz-Ferdinand einen eigenen Weg finden, um seine Träume zu verwirklichen.
Doppelseitig vollflächige, farbige Illustrationen stellen eine Schlüsselszene des Textes dar. Der Text ist als Block auf hellem Hintergrund gedruckt und wie ein Papierstreifen über die Illustration gelegt. In den Zeichnungen dominieren blaue Farbtöne das Bildgeschehen passend zum Handlungsort Grönland.
Im Buch werden laut Autor die Themen Alter, Ballett, Fettleibigkeit, Klimawandel, Gesundheitsprävention, Biodiversität, Selbstbewusstsein und Plastikmüll thematisiert. Das finde ich in seiner Gesamtheit etwas überambitioniert für ein Bilderbuch, dessen Zielgruppe vierjährige darstellen.
Die Texte sind zum Vorlesen zu umständlich, teilweise auch etwas verworren und definitiv zu lang. Besonders störend finde ich in Klammern gesetzte Erklärungen. Das Walrosse aufgrund ihrer Masse nicht auf den Schwanzflossen stehen und Flamingos in Grönland nicht zu Hause sind ist jedem Vorleser klar. Es für kleine Kinder explizit zu erklären macht an dieser Stelle keinen Sinn und verwirrt. Wenn man eine Fantasiegeschichte erzählt sind Erklärungen irrelevant, denn Kinder akzeptieren dies vorbehaltlos. Es wäre auch völlig ausreichend gewesen, nur den Plastikmüll zu thematisieren. Wie man dem Nachwort des Autors entnehmen kann, liegt ihm dies besonders am Herzen. Weniger ist manchmal mehr.
Das Walross wird ausgegrenzt, muss die Ballettklasse verlassen und gründet schließlich eine eigene Ballettgruppe. Wenn man Ausgrenzung thematisieren möchte, ist dieser Lösungsansatz nicht besonders Zielführend.
Weiterhin möchte der Autor Alter und Fettleibigkeit thematisieren. Abgesehen davon, dass diese Themen Kindergartenkinder wenig tangieren und dem Vorleser ein hohes Maß an Erklärungen abverlangt, ist es auch der falsche Weg. Während des Lesens habe ich mir tatsächlich vorgestellt, wie ich als Mutter reagieren würde, wenn ein kräftiger, älterer Herr mit Behelfsröckchen neben meiner minderjährigen Tochter in der Ballettgruppe tanzt.
Für mich ist dieses Buch definitiv kein Kinderbuch, auch wenn die farbigen Illustrationen diese Annahme nahelegen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 03.01.2022

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