Der einsamste Wal der Welt
- Autor*in
- Baltscheit, Martin
- ISBN
- 978-3-551-51064-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Baltscheit, Martin
- Seitenanzahl
- 48
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2018
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Teaser
Ein kleiner Wal wird geboren. Als er das Singen gelernt hat, stellt sich heraus, dass er auf einer anderen Frequenz singt als seine Artgenossen. Deshalb können ihn die anderen Wale nicht hören, auch seine Eltern nicht. Seine Eltern verlieren ihn deshalb auf der Flucht vor Walfängern. Der kleine Wal ist jetzt völlig auf sich gestellt und einsam. Ein alter Marinesoldat geht deshalb auf Tauchgang und sucht ihn. Dies ist die kreative Nacherzählung einer wahren Begebenheit.
Beurteilungstext
Der Autor, der das Buch auch selbst illustriert hat, erzählt die Geschichte hauptsächlich mit doppelseitigen Aquarellen und ganz wenig Text. Er beschreibt so das Leben der Wale allgemein und ganz besonders natürlich das des kleinen, einsamen Wals. In seinem U-Boot hört er Wale singen und entdeckt den anders klingenden Ton des kleinen Wals. Nun beginnt der märchenhafte Teil der Geschichte, denn nachts flüstern ihm die „Himmelsmakrelen“ zu und fordern den Seemann auf, den Wal zu suchen und sein Freund zu werden. „Das mache ich dann“, „Ich gehe und finde ihn“, heißt es nun im Text lakonisch. Nun wechselt die Perspektive: Jetzt ist es der Wal, der beschreibt, was er von dem Taucher, diesem komischen Fisch ohne Kiemen, mit nur einem großen Auge und vier Flossen, hält. Er will in Kontakt mit ihm treten und ihn zu einem Fest einladen, aber der Taucher versteht ihn nicht. Der kleine Wal wendet sich ab und sagt sich: “Na, er wird schon jemanden finden.“ „Jeder findet einen, der zu ihm passt.“ Der Wal lebt wohl allein, aber ob er selbst einsam ist, erfährt man nicht. Dass die beiden Freunde werden, wie es auf dem äußeren Buchrücken versprochen wird, wird hier nicht bestätigt. Das Abenteuer zwischen den beiden endet offen. Dies dürfte auch am ehesten der wahren Geschichte, die diesem Bilderbuch zugrunde liegt, entsprechen. Sicher ist diese Geschichte für kleine Kinder mit hilfreichen Erklärungen von Erwachsenen recht reizvoll. Wenn sie dazu führt, im Internet Walgesänge anzuhören oder ein kleines Video über die Riesen der Meere anzuschauen, dürfte es ein schönes Erlebnis werden. Die großformatigen Aquarelle des Autoren haben eine ganz eigene Ästhetik. Teilweise sind sie sehr realistisch, durch die meist schwarz-blaue Farbwahl für das Meer und den Himmel wirken sie aber auch sehr düster. Dies könnte kleine Kinder durchaus ängstigen. Ganz am Ende des Buches ist eine doppelte ausklappbare Bilderseite eingeheftet, die die ganze Buntheit des Lebens auf dem Meeresboden und zwischen den Korallenriffen zeigt. Hier findet sich wohl auch der kleine Wal, doch mit der eigentlichen Geschichte hat dieser Anhang nichts zu tun.