Der Bilderwächter

Autor*in
FETH, Monika
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
480
Verlag
Gattung
Taschenbuch
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ilka muss sich zwei Jahre nach dem Tod ihres Bruders Ruben, einem berühmten Maler, um dessen künstlerischen Nachlass kümmern. Mühsam verdrängte Erinnerungen werden zur bedrohlichen psychischen Belastung.

Beurteilungstext

Das Buch ist der sechste Band einer Serie. Es gliedert sich in 28 Kapitel. Man muss aber nicht die vorangegangenen Bände kennen, da sie jeweils in sich abgeschlossene Geschichten erzählen. Es ist flüssig und knapp erzählt. In einem Film wird durch den Schnitt die Spannung erzeugt. Auch in diesem Buch wechseln häufig die Personen oder Personengruppen. Ihr Handeln bezieht sich nach und nach immer mehr aufeinander. Auch die Vergangenheit wird immer wieder in kurzen Passagen eingeblendet und erhellt sich stückweise, wie in einem Puzzle. Das erzeugt eine enorme Spannung. Es fällt schwer, die Lektüre zu unterbrechen.
Im Mittelpunkt des Romans steht Ilka, eine Kunststudentin. Ihr Bruder war ein berühmter Künstler. In seinem Testament hat er verfügt, dass spätestens zwei Jahre nach seinem Tod sein künstlerischer Nachlass geregelt werden soll. Diese Aufgabe hat er einem Künstlerkollegen und Ilka gemeinsam übertragen. Ilka hat aus persönlichen Gründen kein Interesse, dass die Bilder ihres Bruders an die Öffentlichkeit gelangen. Thorsten Uland, der andere Nachlassverwalter, erhofft sich dagegen durch den Verkauf der Bilder bekannt und vermögend zu werden.
Ilkas Beziehung zu ihrem älteren Bruder war hoch problematisch. Er hatte sie zeitweise entführt und gefangen gehalten. Sie leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und wird psychotherapeutisch betreut. Die Veröffentlichung der Bilder ist genau deshalb problematisch, weil öffentlich würde, dass sie die geheimnisvolle Frau ist, die ihr Bruder, der berühmte Maler, immer wieder dargestellt hat. Außerdem würde die mühsam verdrängte inzestuöse Beziehung bekannt.
Ilkas liebevolle und tatkräftige Wohngemeinschaft ist ihr eine wichtige Hilfe, besonders als ein von Thorsten Uland eingestellter Sekretär ermordet wird. Die Presse wird durch Thorsten auf sie aufmerksam gemacht und die WG daraufhin regelrecht belagert.
Neben der WG, zu der auch ihr Freund Mike gehört, spielt noch ein Mitstudent, der hoffnungslos in Ilka verliebt ist, eine wichtige Rolle. Und dann sind da noch die reichen älteren Schwestern, die sich jeden Tag wie ein altes zänkisches Ehepaar das Leben schwer machen und in den Künstler Ruben und sein Werk verliebt sind und lieber seine Werke in dem von ihnen auf ihrem Grundstück gebauten Atelier hätten. Nicht zuletzt gibt es auch ein sehr menschliches Duo von der Kriminalpolizei, das in den Mordfällen ermittelt.
Als auch Thorsten Uland ermordet wird, gerät auch Ilka unter schweren Verdacht. Letztlich helfen die starken jungen Frauen Merle und Jette aus der WG.
""Die Bilderwächter"" ist ein spannendes Buch mit sympathischen Akteurinnen und Akteuren. Die Personen sind sehr glaubwürdig beschrieben. Die psychischen Probleme Ilkas wirken authentisch. Der Roman gibt einen interessanten Einblick in den Kunstbetrieb. Ein Buch, das man regelrecht verschlingt. Gerne würde man noch länger Teil dieser wunderbaren WG sein.
Das Buch ist für Erwachsene genauso gut geeignet wie für Jugendliche ab 14 Jahren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ArKr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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