Dem König klaut man nicht das Affenfell

Autor*in
Schulz, Hermann
ISBN
978-3-87294-942-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
128
Verlag
Gattung
Ort
Wuppertal
Jahr
2003
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Temeo und sein Freund Jackson begleiten eine Gruppe von weißen Touristen auf der Insel Ukerewe im Victoriasee. Temeo verliebt sich ein bisschen in die hübsche Jennifer. Die Weißen, eine internationale Gruppe, sind zum Glück mit den einfachen Unterkünften auf der Insel zufrieden, trinken vorwiegend Bananenbier und finden alle Unternehmungen interessant und aufregend, vor allem den unerwarteten Auftritt des historischen Königs Rukonge, der so gar nicht geplant war...

Beurteilungstext

Wie auch im ersten Afrika-Kinderbuch von Hermann Schulz mit seinem sympathischen Helden Temeo, einem Schlitzohr, Sohn einer Afrikanerin und eines weißen Missionars, geht es wieder turbulent zu in dieser Geschichte. So verschlägt es Temeo und seinen besten Freund Jackson auf die Insel Ukerewe, ein kolonialgeschichtlich interessantes Eiland auf dem Victoriasee, auf der sie eine Gruppe Weißer aus Europa herumführen, für ihr geistiges und leibliches Wohl sorgen. Auf Anraten des Auftraggebers - Temeos älteren Bruder Mister Serengeti, so genannt weil er Touristen dort als Scout führt - schleppen sich die beiden Jungs mit einer Kiste hochprozentiger Getränke ab, die aber von den Afrikafans der Gruppe verschmäht werden. Diese lassen sich zum Erstaunen der beiden Jungs allzu gern auf all die traditionellen Geschichten ein, die die Jungs zusammen mit einigen Bewohnern vorführen lassen und inszenieren. Sie wander auf der Suche nach Spuren des legendären Königs Rukonge, der auf abenteuerliche Weise mit den Deutschen in ihrer Kolonialgeschichte im 19. Jahrhundert verbunden war und über den die unterschiedlichsten Geschichten im Umlauf sind. Bei einer sagenhaften Versammlung in einem alten Schloss begegnen sie doch tatsächlich dem alten Rukonge, der energisch das ihm angeblich gestohlene Affenfell zurückfordert, um es nach längeren Ausführungen über seine wahre Geschichte der schönen Jennifer zu schenken. In die hat sich wiederum auch Temeo verliebt und hofft am Ende, sie doch einmal wiederzusehen, entweder im afrikanischen oder im deutschen Neuwied...
Schulz inszeniert auch die unwahrscheinlichsten Storys so heiter, glaubwürdig und wahrhaftig, dass man trotz aller Unwahrscheinlichkeit gefangen ist von der zwar nicht immer spannenden und realistischen Handlung, aber von den afrikanischen Helden, die so gekonnt zwischen den Kulturen und Traditionen wandern. So wirken dann z.B. die Europäer deutlich abergläubischer als Temeo und sein Freund Jackson, die ja auch als zukünftige Detektive wissen, dass vielerlei Zauberei eher auf der Phantasie beruht als auf echter Magie.
Ein sehr vergnüglicher Lesespaß, gespickt mit allerlei Informationen und dem befreienden Blick des Anderen auf die eigene Kultur.

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Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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