Das verlorene Land - eine Flucht aus Tibet
- Autor*in
- Lemanczyk, Iris
- ISBN
- 978-3-473-52373-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Boll, Bruno (Fotos)
- Seitenanzahl
- 268
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- –
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 6,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Tashi und Tenzin, 12-jährige Zwillinge, fliehen vor chinesischer Unterdrückung und Demütigung aus Tibet. Eine Zukunft haben sie hier nicht. Ermutigt von den zurück bleibenden, geliebten Eltern erreichen sie schließlich ihr Ziel Nordindien, den Dalai - Lama, nach vielen Gefahren und beginnen hier ein Leben in Freiheit.
Beurteilungstext
Tashi und Tenzin, 12-jährige Zwillinge, beschließen aus Tibet zu fliehen. In der von Chinesen geführten Schule erleben sie Demütigung und Unterdrückung. Beschweren ist sinnlos. Für den gleichaltrigen Freund Kelsang ist das Kloster eine Lösung. Er will Mönch werden. Die sehr aufgeschlossenen und verständnisvollen Eltern der Zwillinge unterstützen schweren Herzens die Fluchtpläne ihrer Kinder. Hier in Tibet haben beide keine Zukunft. Ziel ist Nordindien, ist der Dalai - Lama. Verständnis für die Lage der Tibeter zeigt auch eine chinesische Familie, mit der die Familie von Tashi und Tenzin eng befreundet ist. Für die Eltern ist des alten Großvaters wegen eine Flucht ausgeschlossen. Nach langer Vorbereitung wagen die Kinder ohne fremde Hilfe die gefährliche und entbehrungsreiche Flucht durch das Schneegebirge. Als sie endlich den Pass erreicht haben, weist besonders Tenzin starke Erfrierungen auf. Schließlich erreichen sie durch die Hilfe vieler Menschen Kathmandu in Nepal. Dort werden sie medizinisch behandelt. Tenzin muss ein Zeh amputiert werden. Gemeinsam geht es mit anderen Flüchtlingen in einem Bus nach Lhasa und von dort nach Dharamsala. Trotz allen Heimwehs sind die Kinder froh, in der Freiheit zu sein. Sie werden vom Dalai - Lama empfangen. Ihm erklärt Tashi, dass sie plant Lehrerin zu werden. Tenzin will Mönch werden. Damit liegt ein weiterer langer Weg vor ihnen.
Das Buch bemüht sich sehr um die politische Aufklärung seiner jugendlichen Leser. Sie erfahren vieles über das Leben der Tibeter, ihren Glauben und ihre Klöster, über die Politik der Chinesen im besetzten Tibet, über die Bedeutung des Dalai - Lama und seine Flucht nach Indien. Immer wieder wird erklärt, dass Hass als Wurzel allen Übels die Gewalt in die Welt bringt, dass Gewalt immer den Falschen trifft und dass Tibeter nicht kämpfen. Fest im Glauben verankert sind alle überzeugt, dass die Chinesenherrschaft nicht ewig währen wird. Vereinzelt ergänzen Fotos den Text und zeigen Tibeter in ihrer lebensfeindlichen Umgebung. Schade, dass der Verlag keine ergänzende Karte oder ein kleines Sachregister beigefügt hat. Dem Anspruch des Buches, politisch zu bilden, hätte dies gut getan. Dennoch ist das Thema gut entwickelt, spannend geschrieben und vermag eine erste Problemsicht zu vermitteln.