das verlorene land. eine flucht aus Tibet
- Autor*in
- Lemanczyk, Iris
- ISBN
- 978-3-473-34448-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Fotos:Boll, Bruno
- Seitenanzahl
- 253
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- –
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 10,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In ihrer tibetischen schule werden die beiden 12-jährigen zwillinge von ihrem chinesischen lehrer so gequält, dass sie das land verlassen und über das Himalaya nach Indien fliehen. .....................................................................................................................................................................................................................................
Beurteilungstext
China hat Tibet seit 1949 besetzt und führt sich dort als massive besatzungsmacht auf. Der Dalai Lama lebt seitdem im exil und versucht auf seine freundliche art, die welt für sein land einzunehmen. Für das zwillingspärchen ist er das idol, für die besatzungsmacht ein rotes tuch. Die quälerei des chinesischen lehrers macht die entscheidung für die halbwüchsigen, ihr land und ihre familie auf eigene faust zu verlassen, nachvollziehbar. So ziehen sie los und begeben sich in der eiswelt der berge in allerlei lebensgefährliche situationen, die sie nur überstehen, weil sie immer wieder auf freundliche tibeter stoßen, die ihnen helfen und denen die beiden kinder ans herz wachsen.
Neben der abenteuergeschichte der flucht erfährt der junge leser, was es heißt, in einem besetzten land zu leben, in einem land, in dem die eigene kultur unterdrückt werden soll und in dem die einheimischen kaum andere möglichkeiten haben sich zu wehren als den mehr oder weniger passiven widerstand. Das idol Dalai Lama hilft ihnen dabei, ihre perspektive nicht zu verlieren.
Fern jeder romantik werden schönheit und bedrohung des daches der welt beschrieben, gipfelnd im erstaunen der beiden helden, als sie nach überstandenen strapazen europäern begegnen, die sich freiwillig in die eiswüste begeben wollen. Das bleibt ihnen völlig unverständlich.
Diese einzige begegnung mit menschen aus der “ersten welt” macht die lektüre besonders interessant: nur aus der innensicht geschrieben entsteht so ein dichtes bild der region.