Das verlorene Land - Eine Flucht aus Tibet

Autor*in
Lemanczyk, Iris
ISBN
978-3-473-52373-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Boll, Bruno
Seitenanzahl
288
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2008
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschwister Tenzin und Tashi leben in Tibet. Dort wird ihre Familie von den chinesischen Machthabern unterdrückt. Die Kinder bekommen dies selbst vor allem in der Schule durch die Willkür und den Hass ihres Lehrers zu spüren. Dennoch erfahren sie durch die Erzählungen des Großvaters viel über ihre eigene tibetische Kultur. Nachdem Tashi in ein gefürchtetes Erziehungslager gehen soll, beschließen die Kinder, über den Himalaja Richtung Nepal nach Indien zu fliehen.

Beurteilungstext

Während der Flucht sind sie auf sich allein gestellt, da sie nicht genug Geld für einen Führer haben. Sie erfahren jedoch Hilfe durch Nomaden und Mönche. Am Ende der beschwerlichen und oftmals gefährlichen Reise treffen sie den Dalai Lama.
Der Roman eignet sich für Kinder ab dem Ende der Grundschulzeit. Der Satzbau ist in seiner Komplexität angemessen. Die Schriftgröße und Gliederung in kurze Kapitel mit Schwarzweiß-Fotografien verhelfen auch langsameren Lesen zu einer Erfolgsaussicht im Leseprozess.
Durch die Beschreibung der Erfahrungen im Schul- und Familienalltag bieten die beiden Protagonisten den weiblichen und männlichen Rezipienten gute Identifikationsmöglichkeiten.
Gleichzeitig erhält der Leser Einblicke in die tibetische Kultur und in den anhaltenden Konflikt mit China. Der Roman vermag ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Kinder in anderen Teilen der Welt unter besonderen und ungerechten Umständen aufwachsen und dass deren Lebensqualität sich deutlich von unserer unterscheidet, ohne Letzteres zu bewerten. So werden die Geschwister beispielsweise in einem Flüchtlingslager das erste Mal mit einer Dusche konfrontiert. In ihrem vorherigen Leben haben sie sich gewaschen oder im Sommer im Fluss gebadet.
Schließlich macht die Geschichte der beiden Geschwister nicht Angst, obwohl sie abenteuerlich und gefährlich beschrieben ist. So müssen die Kinder Soldaten mit ihrem wenigen Geld bestechen und Tenzins Zeh muss auf Grund von Erfrierungen amputiert werden. Gleichzeitig erfährt der Leser aber auch von tödlichen Ausgängen so einer Flucht durch die verschiedenen Erfahrungen der Menschen, die in den Flüchtlingslagern aufeinander treffen und miteinander kommunizieren.
Die Originalausgabe dieses Buches erschien bereits 2005 im Ravensburger Buchverlag.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von AP.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Lemanczyk, Iris

Lemanczyk, Iris

Brennnessel-Haut

Weiterlesen
Lemanczyk, Iris

Brennessel Haut

Weiterlesen
Lemanczyk, Iris

Ins Paradies?

Weiterlesen
Lemanczyk, Iris

INS PARADIES?

Weiterlesen
Lemanczyk, Iris

das verlorene land. eine flucht aus Tibet

Weiterlesen
Lemanczyk, Iris

Shi Wu und die Kinderdiebe

Weiterlesen