DAS GEHEIMNIS DES KARTENMACHERS

Autor*in
Schröder, Rainer M.
ISBN
978-3-401-05151-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
XXX
Illustrator*in
Seitenanzahl
423
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2002
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 16-jährige Lehrling eines Augsburger Malers, Caspar, wird an den Pranger gestellt wegen seiner Begabung: er hat einen Domherren nicht vorteilhaft dargestellt. Seine Familie schämt sich seiner. Ein Fremder nimmt ihn als Gehilfen, er lernt Kartenmalen und viel Interessantes, erlebt die Schrecken der Inquisition, kann später nach vielen Gefahren eine Seefahrt nach Westen antreten, der Route des Cristobál folgend. Seine Freundin Klara wird auf ihn warten.

Beurteilungstext

R.Schröder beschreibt die Zeit des ausgehenden 16.Jhds, sowohl Alltag mit Speisen und Kleidung, Wohnen, Sitten, Ängste, die Macht der Kirche mit der Inquisition, die neuen Ideen einer anderen Weltsicht mit Entdeckungen. Caspar, der 2. Sohn einer Schankwirtsfamilie, geht zu einem Maler in die Lehre, stellt ein realistisches Portrait eines Domherren her, der ihn ab nun bitter verfolgt, ihn an den Pranger stellen lässt. Niemand, außer der Mutter hat Mitleid. Ihn erwartet ein bitterer Alltag, gehasst vom Bruder, verachtet vom Vater, so dass er froh ist, von einem Fremden als Kartenmacher angestellt zu werden. Er wird von Meister Bartolomeo anerkannt und später in dessen Geheimnisse eingeweiht: Er handelt mit Karten von Seefahrern, um neue Routen zu erkunden. Große Gefahren erwarten ihn und den Meister: Der Domherr will über Caspar dessen Herrn als Gotteslästerer vor die Inquisition zerren. Aber das Buch zeigt, dass nicht alle böse sind: Prior Erasmus ist auf Seiten der Gerechtigkeit, weiß, wie ungerecht die Inquisition ist, weiß, wie weit entfernt die Kirche von der Lehre Jesu ist und verhilft dem unrecht einsitzenden Meister Bartolomeo, seinem Gehilfen Caspar und Klara, die mit im Haushalt lebte und arbeitete, zur Flucht aus Aachen. Die jungen Leser werden schaudern, wenn sie das mittelalterliche Leben so drastische vor Augen gestellt bekommen. Eine ganze Epoche mit ihrem Entsetzen, dem Missbrauch der Macht, der Suche nach Erweiterung des Denkens wird als gelebte Zeit lebendig. Dadurch wird das Wissennetz erweitert, möglicher weise das Interesse an Geschichte geweckt.
Es ist trotz aller Grausamkeit nicht speziell reißerisch geschrieben, aber durch den Fortgang der Lektüre bleibt ein intensiver Spannungsbogen. Die Sprache ist gut, lebendig, es sind sehr weiche, verhaltene Gefühlsregungen gezeigt, auch die unverbrüchliche Liebe der Mutter zum Sohn. Sprachlich ohne Makel.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Eck.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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