Das Bernsteinteleskop

Autor*in
Pullman, Philip
ISBN
978-3-551-35267-5
Übersetzer*in
Ströle, Wolfram
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
596
Verlag
Carlsen
Gattung
Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dritter Band der Fantasy-Trilogie, in der der alles entscheidende Kampf zur endgültigen Trennung der Liebenden Will und Lyra führt.

Beurteilungstext

Nach den Romanen “Der Goldene Kompass” und “Das magische Messer” erfolgt im dritten Band der Trilogie wie in allen Fantasy Romanen der alles entscheidende Kampf, der in gewisser Weise zum happy ending führt, aber auch zur endgültigen Trennung der Liebenden Will und Lyra.
Detaillierte Landschafts und Naturschilderungen erwecken von Anfang an eine intensive, dichte Atmosphäre und beschwören eine ganz bestimmte Stimmung herauf. Wieder hat der Mensch, der in diesem Rahmen agiert, seinen Tierdaemon, der mit dem des anderen über Sprachbarrieren hinweg kommunizieren kann; so ist die Begegnung verschiedener Welten möglich. Die ineinander geschobenen Handlungsstränge fügen sich nur langsam zu einem zusammenhängenden Bild zusammen, da sie gleichzeitig das Geschehen fortführen, Vergangenes aufrollen, Träume einblenden, Seelenzustände offenbaren. Die Kenntnis der beiden vorausgehenden Bände hilft nur sekundär weiter. Viele Themen klingen an, die einen erfahrenen Leser voraussetzen.
Nicht einfach ist vor allem der Umgang des Autors mit dem religiösen Themenbereich: Lord Asriel sammelt nämlich eine Truppe gegen die Kirche und den Allmächtigen, der im Laufe der Zeit schwach geworden ist. Immer wieder macht Pullman die doppelte Moral lächerlich, etwa in den leidenschaftlichen freiwilligen Bußen um der Buße willen, mit denen man das Bußkonto auffüllen und sich so eine Absolution im Voraus für eine noch zu begehende schreckliche Tat (und sei es Mord) erteilen lassen kann. Der Fanatismus so mancher erinnert überdeutlich an die Glaubenskriege aller Zeiten.
Der Autor zwingt den Leser aber auch dazu, sich darüber Gedanken zu machen, wo die Zukunft der Erde liegen wird, denn die Handlung des Romans spielt in einer der Welten, die entstand bei der großen Katastrophe, die einst unsere heutige Welt getroffen hatte und sie abspaltete. Philosophische Überlegungen zum Realitätsverständnis werden dem Leser über weite Teile des fast 600 Seiten umfassenden Buches abverlangt, und allein das macht es zu einer anspruchsvollen, wenn auch faszinierenden Lektüre eher für Erwachsene.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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