Aladin und die Wunderlampe

Autor*in
Pullman, Philip
ISBN
978-3-8489-2041-9
Übersetzer*in
Tichy, Martina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Mattotti, Lorenzo
Seitenanzahl
88
Verlag
Aladin
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
22,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine wunderbare Neuerzählung des bekannten Märchens aus 1001 Nacht. In dieser schönen Ausgabe untermalen die Bilder Mattottis die Charaktere der Handlung.

Beurteilungstext

Viele Erwachsene kennen das Märchen „Aladin und die Wunderlampe“ in verschiedensten Fassungen. Kaum jemand wird es jedoch in einer Fassung aus 1001 Nacht kennen – dort nimmt der Text über 100 Seiten ein und ist verstrickt in viele Nebenhandlungen.

Pullman erzählt das Märchen neu und stützt sich dabei, wie er im Vorwort erläutert, auf unterschiedliche Fassungen. Er setzt auf die Kerngeschichte, ohne Nebenerzählungen, ohne größere Ausschmückungen. Sein Erzählstil ist an den Grimmschen Märchen geschult, von denen er viele neu erzählt hat und die 2013 auch im Aladin Verlag erschienen sind.

Aladin ist ein Nichtsnutz und verbringt seine Tage mit Unfug, auch nachdem sein Vater gestorben ist. Eines Tages kommt ein Fremder, der Maure, gibt sich als Aladins Onkel aus und erschleicht sich so das Vertrauen von Aladin und seiner Mutter. Mit einem Trick schickt er Aladin in eine magische Welt, um für ihn dort eine Wunderlampe zu holen, die nur Aladin holen kann. Dieser nimmt nicht nur die Lampe, sondern auch einen Ring. Aladin verkracht sich mit seinem vermeintlichen Onkel und wird in dem dunklen Gang zur magischen Welt von ihm eingesperrt. Dort entdeckt er die Zauberkraft des Rings und kann sich mit Hilfe des Dschinns befreien.
Nun brechen für Aladin und seine Mutter bessere Zeiten an: Mit Hilfe der Geister aus Wunderlampe und Ring geht jeder Wunsch in Erfüllung. So erkauft er sich die Gunst des Sultans und heiratet dessen Tochter Badr-al-Budur. Als der falsche Onkel das erfährt, will er sich rächen, verschafft sich mit List die Wunderlampe und entführt mit Hilfe des Geistes aus der Wunderlampe Badr-al-Budur mitsamt Aladins Palast. Dieser findet den Palast jedoch recht einfach mit Hilfe seines Zauberrings, lässt den Mauren vergiften und kann so seine Frau und den Palast glücklich zurückbringen.

Trotz eines eher sachlichen und durchaus traditionellen Erzähltons wirkt die Sprache frisch und auch modern. So wird die Szene, in der der Maure sich Aladins Frau nähern möchte, folgendermaßen eingeleitet:
„Er trug rote Schnabelschuhe, hatte seinen Bart eingeduftet, sich die Nägel poliert und sorgsam alle Härchen in seinen Nasenlöchern abgeschnipselt. ‚Mein knackiger kleiner Pfirsich!‘, sagte er. ‚Mein süßes kleines Spritzi-Spratzi‘...“ Im Gesamtkontext wirkt der Text harmonisch und den Charakteren angemessen.

Die Bilder von Mattotti ergänzen farbenfroh den Text. Wer bisher nur Mattottis sehr düstere Illustration zu Hänsel und Gretel kennt (Aladin Verlag 2013), wird überrascht sein. Mit kräftigen Wachs- oder Ölkreideillustrationen werden vor allem die handelnden Personen in Szene gesetzt: Der Maure mit leuchtend-blauem Gesicht und Händen. Aladin ist bunt-schimmernd. Einige wenige Landschaften leuchten in prächtigen Farben, manchmal zeigen Hintergründe die Silhouette einer Stadt.Fast jede Seite ist mit Mustern als Seitenschmuck verziert. So wird das Buch zu einem Gesamtkunstwerk.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 28.12.2014

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