Blind Date

Autor*in
Blobel, Brigitte
ISBN
978-3-401-06307-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
282
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zoe, siebzehnjährige blinde Gymnasiastin, arbeitet in den Ferien in einem Callcenter und telefoniert mit dem gleichaltrigen Lennart. Nach mehreren privaten Telefonaten treffen sich die beiden zum “Blind Date”.

Beurteilungstext

"Blind Date" steht für Rendezvous mit einer/einem Unbekannten, hier allerdings im doppelten Sinn, weil die Protagonistin blind ist. Die Autorin Brigitte Blobel erzählt sehr eindrucksvoll aus der Sicht von Zoe, einer siebzehnjährigen Gymnasiastin, die im Alter von 14 Jahren auf Grund einer Augenerkrankung erblindete, wie sich der Alltag gestaltet. Zoe kann nur wenige gut bekannte Wege allein bewältigen; sie lebt in einer Wohngemeinschaft, in der ihre Mitbewohner ihr helfen. Keine Veränderungen im Wohnbereich, alles immer am gleichen Platz; die Leserin lernt, sich in die Schwierigkeiten des blinden Mädchens hineinzudenken. Zoe empfindet Gerüche viel stärker als Sehende und bekommt über den Geruchssinn oft eine Vorstellung des Raumes um sie herum.
Der gleichaltrige Lennart, den sie durch ihren Ferienjob als Callcenter-Angestellte am Telefon kennenlernt, hatte bisher Freundinnen aus seinem gesellschaftlichen Wohlstandsumfeld. Er kann mit Krankheit nicht umgehen, ist aber überrascht, wie natürlich Zoe wirkt. Er verliebt sich in das Mädchen und versucht, sich in ihre Dunkelheit hineinzufühlen. Sehr authentisch schildert die Autorin in wechselnden Perspektiven die Gefühle der beiden Jugendlichen. Lennart wächst an der Freundschaft und Zoe kann Normalität erfahren. Sie hat verständlicherweise mit ihrem Schicksal gehadert.
Nicht nur die beiden Hauptpersonen spielen eine wichtige Rolle. Zoes Mitbewohnerin Sonja unterstützt das blinde Mädchen zuerst sehr, führt es zum Friseur und macht ihr Mut zum ersten Date, bis sie Lennart sieht und sich selbst in ihn verliebt. Sie versucht, den jungen Mann für sich zu interessieren: eine schwierige Situation für Zoe, die schnell an sich zweifelt, aber später doch den Mut findet, Lennart nach seinen Absichten zu fragen. In der Musik finden beide Gemeinsamkeiten. Zoe komponiert und textet Lieder und Lennart spielt in einer Band.
Brigitte Blobel ist es gelungen, ein Buch zu schreiben, das die Probleme des blinden Mädchens intensiv schildert, aber sie in einen normalen Alltag integriert. Die Freundschaft und erste Liebe im Mittelpunkt des Geschehens vermitteln viel Achtung und Wertschätzung. Ein spannender Roman, der schon von vielen jungen Leserinnen gelobt wurde.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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