Bestimmt wird alles gut

Autor*in
Boie, Kirsten
ISBN
978-3-95470-134-6
Übersetzer*in
Hassanein, Mahmoud
Ori. Sprache
Arabisch
Illustrator*in
Birck, Jan
Seitenanzahl
48
Verlag
Klett
Gattung
Ort
Leipzig
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine syrische Familie, bestehend aus Eltern und vier Kindern zwischen drei und zehn Jahren, lebte glücklich in Homs. Weil ihr Leben immer mehr in Gefahr gerät, entschließen sich die Eltern zur Flucht nach Deutschland.
Die Flucht beginnt komfortabel im Flugzeug, wird in Ägypten mit einem dieser abenteuerlichen Boote bis nach Italien fortgesetzt und endet schließlich mit dem Zug in Deutschland.

Beurteilungstext

Es ist ein Thema, das inzwischen schon zu unserem Alltag gehört, obwohl die meisten damit nur über die Nachrichten in Berührung kommen: die vielen Menschen, die vor Krieg und Gewalt in unser Land fliehen.

Die Geschichte wird mit ruhigen, einfachen Worten aus dem Blickwinkel der zehnjährigen Rahaf erzählt.
Auf den ersten zwei Seiten erfahren wir von dem glücklichen Leben in einem großen Haus in Homs im Kreis der Familie mit Großeltern, Onkel und Tanten, vielen Cousins und Cousinen. Kleine lustige Episoden werden geschildert, so z.B., dass Rahaf mit ihrer Cousine in einem Bett übernachtet und eine von ihnen hinausfällt. Oder das Versteckspielen draußen, das immer häufiger durch die herannahenden Flugzeuge beendet wurde.
Dann wird der Abschied und die Flucht auf dem überfüllten Boot geschildert, die Naivität zu glauben, die Schlepper würden das Gepäck auch mit an Bord nehmen, die Ankunft im Erstaufnahmelager und die Weiterfahrt nach drei Monaten – die Kinder hatten sich gerade eingewöhnt - in ein Containerheim. Hier wiederholt sich die Situation, zu zweit in einem Bett zu schlafen, aber jetzt ist es kein Spaß mehr, denn sie müssen zu fünft mit drei Betten auskommen.

Kirsten Boie schildert das Geschehen sehr pragmatisch und Rahaf als sehr einsichtig. Ein häufiger Satz ist: ….aber das geht ja nicht (nach Hause zurück, ein eigenes Bett, im ersten Heim bleiben). Der Erzählton ist sachlich, fast ein wenig lakonisch und resigniert. Der Titel ist keine Feststellung, sondern drückt mehr die Hoffnung der Flüchtlinge aus.
Auf den Bildern gibt es ein einziges, auf dem Rahaf lacht, dann zeigen sie die Angst und Tristesse.
Für Rahaf und ihren Bruder gibt es zum Schluss einen Hoffnungsschimmer: sie dürfen zur Schule gehen. Ihr Papa, der in Syrien Arzt war, sitzt weiter tatenlos im Heim herum.
Das Buch vermittelt anhand dieser wahren persönlichen Geschichte sehr einfühlsam und realistisch das Geschehen um die Flüchtlingsdramatik und berührt viel direkter als die täglichen Nachrichten.

Da zukünftig an vielen Schulen in Deutschland Flüchtlingskinder sein werden, empfiehlt sich dieses Buch sehr für den Einsatz im Unterricht, um bei Eltern und Kinder mehr Verständnis und Wissen über die Situation der Flüchtlinge zu fördern.
Am Ende des Buches gibt es fünf sehr hilfreiche Seiten mit den gängigsten Redewendungen in Deutsch-Arabisch mit Aussprachehilfen. Man kann sie gut in Klassen mit arabisch sprechenden Kindern einsetzen, leider lassen sie sich wegen des Formates (19 x 16cm) nur sehr aufwendig kopieren.
Über www.onilo.de kann man bis zum 30.04.2016 ein ausgezeichnetes Material für den Unterricht kostenlos herunterladen (leider nicht die Seiten mit den Redewendungen).

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pli; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 25.02.2016

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