Als wir allein waren

Autor*in
Robertson, David A.
ISBN
978-3-95878-034-7
Übersetzer*in
Kayser, Christiane
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Flett, Julie
Seitenanzahl
18
Verlag
Little Tiger Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Gifkendorf b Lüneburg
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

In "Als wir allein waren" wird die Geschichte der Kinder in den sogenannten Residental Schools erzählt, in denen die Kinder der kanadischen Ureinwohner "zivilisiert" werden sollten. Initiiert wird das Erzählen der Geschichte durch die Fragen eines kleinen Mädchens, welches sich für die Wurzeln seiner Großmutter interessiert. Begleitet durch Erwachsene stellt diese Buch eine gute Möglichkeit dar, dieses geschichtliches Thema aufzuarbeiten und ggf. aktuelle Bezüge herzustellen.

Beurteilungstext

Ein nachdenklich machendes Buch, welches dann zum (Vor-)Lesen zu empfehlen ist, wenn die Kinder beim Lesen bzw. Vorlesen begleitet werden. Denn das Thema des Buches, der Versuch der Umerziehung der kanadischen Indianer in Residental Schools, macht traurig und lässt die Frage nach dem „Warum“ unbeantwortet.
Anhand der Geschichte eines kleines Mädchens, welches sich mit seiner Großmutter auf Spurensuche nach deren Wurzeln begibt, wird anhand der Familiengeschichte erzählt, wie Kinder von ihren Familien, ihre kulturellen Wurzeln, ihrer Sprache und allem, was ihre Identität ausmachte, getrennt und fortgerissen wurden, und weit weg von zuhause und allein, sich mit gesellschaftlichen Normen und Regeln konfrontiert sahen, die ihnen bislang unbekannt waren und die sie nun zu ihren eigenen machen sollten. Am Beispiel dieser Großmutter wird erzählt, wie diese von ihrem Bruder getrennt wurde, in eine Schuluniform gesteckt wurde, ihr die Haare abgeschnitten wurden etc.
Das Buch erzählt mit leisen Worten und kindgerecht, wie sich diese indianischen Kinder gefühlt haben. Die Bebilderung des Buches orientiert sich an Kultur der indianischen Kanadier und verstärkt die Stimmung, hier in ein Stück Kultur einzutauchen, welche den meisten bislang nicht zugänglich war.
Mit dem Rekurs auf diesen Ausschnitt kanadischer Zeitgeschichte wird auf das Leid der Kinder und deren Familien in dieser Zeit aufmerksam gemacht. Gleichzeitig kann das Lesen des Buches dazu anregen, aufmerksam zu werden für Unterdrückungsszenarien in der heutigen Zeit und in einen Diskurs darüber zu kommen. Pädagogisch begleitet ist das Lesen dieses Buches unbedingt empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 140; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 08.06.2020

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