Als wir allein waren

Autor*in
Robertson, David A.
ISBN
978-3-95878-034-7
Übersetzer*in
Kayser, Christiane
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Flett, Julie
Seitenanzahl
32
Verlag
Little Tiger Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Gifkendorf b Lüneburg
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Bilderbuch, das sehr zartfühlend über die Umerziehungsversuche der kanadischen Cree erzählt.

Beurteilungstext

Wer weiß hier ein Deutschland, dass Kanada seine Ureinwohner, die Cree, bis in die 1990er Jahre hinein "umerziehen" wollte? Dass die Kinder der Cree in staatliche Internate mussten, dort nicht Swampy-Cree sprechen durften und darauf getrimmt wurden, sich "anzupassen"?

Davon erzählt dieses Bilderbuch. Es ist ein Gespräch zwischen Nósisim und ihrer Großmutter. Nósisim fragt, warum die Großmutter so bunter Kleider, einen so langen Zopf trägt, warum sie Cree spricht und sich so oft mit ihrem Bruder trifft. Die Großmutter erzählt jeweils aus ihrer Jugend, in der sie auf eine Schule musste, in der alle Kinder einheitliche Kleider tragen mussten, die Haare abgeschnitten bekamen und von ihren Familienangehörigen getrennt wurden. In jeder der Situationen wird nicht nur die Einschränkung erzählt, sondern auch vom zarten Widerstand dagegen gesprochen, indem z. B. die eintönigen Kleider mit bunten Blättern geschmückt wurden, Halme in die Haare geflochten wurde, leise Cree-Worte gewechselt wurden oder sich die Großmutter heimlich mit ihrem Bruder traf.

Die Bilder setzen das Erzählte flächig in Szene, collageartig werden Formen zu den Bildern zusammengesetzt und betonen jeweils die wesentlichen Aspekte.

So ist ein Buch entstanden, das Kinder über das Schicksal der Cree aufklärt, aber auch vom kleinen Widerstand gegen Unterdrückung und Anpassung erzählt.

In einem Nachwort finden sich einige erläuternde Hinweise zur Sprache und dem Résidential-School-System. Gelungen sind in den Text eingeflochtene Wörter in Swampy-Cree, neben den Verwandtschaftsbezeichnungen auch eine kleine Zeile; nehmen Sie sie doch auch mit: Na pinaysis, miciso, ta misi kitiyin, ta maskisiyin.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 01.04.2021

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