Als wir allein waren

Autor*in
Robertson, David A.
ISBN
978-3-95878-034-7
Übersetzer*in
Kayser, Christiane
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Fett, Julie
Seitenanzahl
32
Verlag
Little Tiger Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Gifkendorf b Lüneburg
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein eindrückliches Bilderbuch über ein düsteres Kapitel des Umgangs der Kanadier mit den Ureinwohner*innen Nordamerikas.

Beurteilungstext

Die Szene ist einfach, eine Großmutter und eine Enkelin. Die Enkelin hat Fragen: Warum trägst du so bunte Sachen? Warum trägst du die Haare so lang? Warum triffst du dich so oft mit deinem Bruder? Etc. Alle diese Fragen beantwortet die Großmutter mit Blick auf die Vergangenheit, die Tradition und den Bruch mit den Ahnen, den die Residential-Schools in der Kindererziehung versucht haben. Über Jahrzehnte wurden in Kanada Internate für indigene Kinder eingerichtet, in denen sie an die Lebensweise der weißen Bevölkerung gewöhnt werden und „der Indianer im Kind getötet“ werden sollte. Es handelte sich hier um Umerziehungsheime, in denen die traditionellen Werte und Lebensweisen auf grausame Weise abtrainiert wurden. Viele Kinder nahmen großen Schaden, nicht wenige haben diese „Angebote“ nicht überlebt.
Am Beispiel verschiedener Verhaltensweisen und Themen wird im Bilderbuch einerseits gezeigt, wie radikal der Bruch zwischen den traditionellen Lebensweisen und der Umerziehung war, gleichzeitig wird die Großmutter als unbeugsames Individuum gezeigt, das seine Traditionen und Werte bewahrt hat und schon während der Schulzeit „wenn wir allein waren“ aufbegehrte und auch später wieder als Indigene lebte.
Eindrücklich wird das in den Digitalcollagen gezeigt, die in gedeckten Farben und weiten Räumen die Einsamkeit der Residential-Schools zeigen und ihnen das natürliche Leben der Großmutter gegenüberstellen. Auch die Sprache verbindet zur Tradition, indem immer wieder Begriffe und Wendungen aus der Swampy-Cree-Sprache genutzt und verwendet werden.
Ein eindrückliches Bilderbuch über ein leider wahres und düsteres Thema der noch gar nicht so alten Geschichte Kanadas. Nachdrücklich zu empfehlen!

Michael Ritter

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 08.06.2020

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