Als ich Maria war

Autor*in
Richter, Jutta
ISBN
978-3-446-23591-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gleich, Jacky
Seitenanzahl
32
Verlag
Hanser
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

So gerne wäre das Mädchen im Krippenspiel die Maria. Das schreibt sie auch auf ihren Wunschzettel. Aber als Neue in der Klasse kann man sich nicht aussuchen, welche Rolle man spielen darf. Doch es ist Weihnachten. Da gehen Wünsche in Erfüllung.

Beurteilungstext

Das kleine dunkelhäutige Mädchen, das neu zugezogen ist, wünscht sich nichts mehr, als im Krippenspiel die Maria zu spielen. In ihren Augen wird dies jedoch nur ein Wunsch bleiben, denn sie ist anders als ihre Mitschüler und Mitschülerinnen. Alle lachen über sie und als es anfängt zu schneien, ist sie das Ziel der Schneeballschlacht. Selbst der strenge Lehrer guckt weg. Da können auch die tröstenden Worte ihrer Mutter nicht helfen, die ihr versichert, sie sei etwas ganz Besonderes. Das Mädchen will aber nichts Besonders sein, es möchte sein wie alle Kinder in seiner Klasse. Viele Außenseiter wünschen sich nichts mehr, als genau so zu sein wie die Anderen. Der Autorin gelingt es sehr gut dieses Dilemma wiederzuspiegeln. Auch die Bemühungen der Mutter, die leider ins Leere laufen und die Verzweiflung werden deutlich. Jutta Richter gelingt es für Kinder verständlich das Thema Anderssein und die Gefühle des kleinen Mädchens zu beschreiben. Mitfühlend beschreibt sie das Leid des kleinen Mädchens, das Erstaunen, als sein Wunsch doch noch in Erfüllung geht und die Freude über den tosenden Applaus am Ende des Krippenspiels.
Ungewöhnlich sind die Zeichnungen zu dem Buch. Sie spiegeln das Geschriebene wieder, sind aber nicht mit klassischen Bilderbuchillustrationen zu vergleichen. Sie wirken gekratzt und unnahbar, so wie sich das Mädchen in seiner neuen Umgebung fühlt. Lange Zeit kann der Leser die Hautfarbe des kleinen Mädchens nicht erkennen. Erst auf den letzen Seiten sieht man zum ersten Mal ihr Gesicht und erst dort wird ihre Sorge und ihr Anderssein richtig deutlich.
Ein interessantes Buch über das Anderssein und die Toleranz im Umgang mit anderen. Ein Buch, das
nicht nur zum Vorlesen gedacht sein kann, das im Nachhinein noch Gesprächsbedarf hat und das helfen kann, Anderssein nachzuempfinden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPWI.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Richter, Jutta

Richter, Jutta

Nil, Nil, ich komme!

Weiterlesen
Richter, Jutta

Nil, Nil, ich komme!

Weiterlesen
Richter, Jutta

Nil, Nil, ich komme!

Weiterlesen
Richter, Jutta

Nil, Nil, ich komme!

Weiterlesen
Richter, Jutta

Frau Wolle und das Geheimnis der chinesischen Papierschirmchen

Weiterlesen
Richter, Jutta

Frau Wolle und die Welt hinter der Welt

Weiterlesen