ALESSAS SCHULD_

Autor*in
Blobel, Brigitte
ISBN
978-3-401-05773-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
232
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Bewegende Geschichte, die die Hintergründe des Amoklaufs eines 17-jährigen aufzeigt

Beurteilungstext

Auf der ersten Seite steht ein Zeitungsbericht, so weiß man von Anfang an, was passiert. Dennoch setzt das Buch zeitlich früher an und rollt nach und nach die Geschichte auf. Interessant dabei ist, dass die Erzählform wechselt. Durch den E-Mail-Wechsel zwischen der Hauptfigur Alessa und ihrer Freundin Tina, Polizeiprotokolle, tagebuchähnliche Aufzeichnungen, Verhöre und weitere Zeitungsartikel bekommt der Leser eine umfassende Einsicht in die Hintergründe der sehr realistisch wirkenden Geschichte:
Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Alessa, die von Bayern nach Hessen umzieht und in der Schule die Bekanntschaft mit dem Außenseiter Ulf macht, der sich im weiteren Verlauf des Buches als eine Art Psychopath herausstellt. Er verfolgt und beobachtet Alessa fanatisch und setzt alles daran, in ihrer Nähe zu sein. Als sich Alessa mit Vicky und Philipp anfreundet, reagiert er eifersüchtig und wendet sich radikal von Alessa ab. Die ausländerfeindlichen Bemerkungen und sein rechtsradikales Verhalten nehmen zu, er tritt einem Schützenverein bei und die Katastrophe beginnt sich langsam abzuzeichnen. Dennoch unternimmt niemand etwas, schließlich rechnet keiner mit solch einem brutalen Ausgang. Das Unfassbare geschieht dann auf einer Klassenfahrt, als Ulf (aus Eifersucht?) Alessas Freund Philipp erschießt, Freundin Vicky anschießt und sich selbst mit der Pistole tötet.
Das letzte Drittel des Buches erzählt die Zeit danach: Alessas Gefühle, Reaktionen aus ihrem Umfeld und zum Schluss endlich die erklärende E-Mail und die Gespräche mit dem Schulpsychologen, der ihr die Schuldfrage beantwortet und mit dem sie überhaupt über alles sprechen kann.
Das Buch hat mich unglaublich gefangen genommen, ist so geschrieben, dass man es schnell lesen kann und wühlt einen im tiefsten Innern auf. Man leidet mit Alessa und kann ihr Verhalten so gut nachvollziehen. Auch lange Zeit nach dem Lesen musste ich noch viel an die Geschichte denken, so dass ich diesem Buch viele Leser wünsche. Schade, dass es von der äußeren Erscheinungsform eher blass und unscheinbar daherkommt. Ein auffälligeres Äußeres würde wahrscheinlich mehr Leser anziehen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von REI.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Blobel, Brigitte

Blobel, Brigitte

12 erste Male

Weiterlesen
Blobel, Brigitte

Liebe wie die Hölle

Weiterlesen
Blobel, Brigitte

Eine Mutter zu viel

Weiterlesen
Blobel, Brigitte

Dunkles Schweigen

Weiterlesen
Blobel, Brigitte

Die Nächte von Beirut

Weiterlesen
Blobel, Brigitte

Bis ins Koma

Weiterlesen