Lasserre, Hélène

Tolle Nachbarn

Alles ist in bester Ordnung in einem Stadtviertel, in dem die Nachbarn sich alle untereinander kennen, ein bisschen langweilig vielleicht! Doch das ändert sich, als eine junge Familie einzieht, die Eltern auf dem Motorrad, die munteren Kinder im Beiwagen. Weitere Nachbarn mit neuen Ideen ziehen ein, die Hauswand wird begrünt, die Dachwohnungen werden ausgebaut und wer von den früheren Hausbewohnern geblieben ist, freut sich über das neue Leben im alten Haus.

Jentgens, Stephanie

Was ist los vor meiner Tür? 4CD

Auf 4 CD werden 20 Geschichten von internationalen Autoren vorgestellt, die alle mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet oder für ihn nominiert worden sind.

Prévot, Franck

Alles lief gut

Knöpfe. Bunte Knöpfe. Kleine und große Knöpfe. Knöpfe mit zwei und Knöpfe mit vier Löchern zum Annähen auf dem Cover und dem Vorsatz. Erzählt wird eine Geschichte über das Anderssein, das Ausgrenzen, das Angenommensein, einer Fortsetzung der Geschichte mit dem Lob der Vielfältigkeit. Herrlich einfach und wunderbar tief!

Say, Allen

Unter dem Kirschblütenbaum. Eine tradionelle japanische Geschichte neu erzählt

Alt, reich, gierig, geizig, allein - es gibt noch einige weitere Attribute dieser Art, die zum Grundherrn des Tales passen. Aber manchmal meint das Leben es gut mit den Unterdrückten, die nach der Arbeit zu leben wissen. Das Kirschblütenfest wird jedenfalls ausgelassen gefeiert - inklusive Karpfen im Teich.

Boie, Kirsten

Bestimmt wird alles gut

Als ständig neue Flugzeuge über die syrische Stadt Homs fliegen, Häuser zerstört werden und Menschen sterben, beschließt Rahafs Familie nach Deutschland auszuwandern. Nach der anstrengenden Reise gehen die Schwierigkeiten in der neuen Heimat jedoch weiter: Rahaf muss zur Schule, aber kann kein Wort verstehen. Zum Glück trifft sie jedoch bald auf Emma.

Carolin Eichenlaub und Beatrice Wallis,

Neu in der Fremde

Täglich verlassen Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Heimat und versuchen, woanders neu anzufangen. Doch wie schafft man einen Neuanfang? 18 Jugendliche und Erwachsene erzählen davon, warum sie ihre Heimat verlassen haben, wie es ist, neu anzufangen. Sie erzählen über Ängste, Hoffnungen, Enttäuschungen, Orientierungssuche als Flüchtling oder als Unterstützer.

Que, Du Luu

Im Jahr des Affen

Mingh Thi genannt Mini, lebt das Leben einer ganz durchschnittlichen 13-jährigen deutschen Schülerin. Sie hat Freundinnen, verliebt sich in einen Jungen, hat Stress. Aber als ihr Vater plötzlich ins Krankenhaus kommt, muss sie sich nicht nur mit ihren Wurzeln und ihrer Geschichte auseinandersetzen, sondern auch mit der finanziell katastrophalen Lage der Familie.

Boie, Kirsten

Thabo - Detektiv & Gentleman - Der Nashorn-Fall

Thabo weiß noch nicht genau, was er einmal werden soll: Entweder Gentleman oder Privatdetektiv. Solange er sich noch nicht entschieden hat, versucht er erst mal beides, wo immer sich ihm die Gelegenheit bietet. Bislang gab es in Hlatikulu, dem kleinen Ort im Süden Afrikas, in dem Thabo lebt, allerdings noch keine Gelegenheit, einen Kriminalfall als Detektiv zu lösen. Doch schneller als erwartet steckt Thabo in einem Fall, der ihn sogar persönlich betrifft!

Petersen, Martin

Exit Sugartown

Dawn, die Ich-Erzählerin, verlässt ihre Heimat mit der Unterstützung von Fluchthelfern. Sie will der Armut entkommen und ihrer Familie mit dem Geld, das sie zu verdienen hofft, helfen. Aber als Illegale ist es schwer, legal zu Geld zu kommen, und diese Situation wird brutal ausgenutzt. Dawn ist ein starkes Mädchen, aber auch das rettet sie letztendlich nicht.

Merchán, Marciano Curiel

El pico de la cigüeῆa

“Storchenmärchen” ist der erste Band aus der fünfbändigen Reihe “El pico de la cigüeῆa”, welcher aus den drei Märchen “El dragón/Der Drache”, “La flor del Lililón/Die Lililón-Blume” und “El zurrón del pobre/Der Bettelsack” besteht. Das Nachwort der deutschen Herausgeberin beschließt den Band durch informative Erläuterungen zu den Märchen, der Region, dem Autor sowie den Erzählern. Die Überschrift nimmt weniger Bezug auf den Inhalt der Märchen, sondern leitet sich vielmehr zum einen aus dem Storchenreichtum ihrer Entstehungsregion, zum anderen aus der metaphorischen Ausdrucksweise des Storches als Überbringer ab. In diesem Fall übermittelt er die spanischen Märchen an den Leser. Darüber hinaus werden alle drei Märchen durch den Ort ihres fantastischen Geschehens vereint. An diesen wird der Leser jeweils durch den ersten Satz, meist eingebettet in die typische Märchenformel „Érase que…/Esto era...Extremadura/ Es war einmal...Extremadura“ geführt. Im ersten Märchen “El dragón/Der Drache” gewinnt der „junge Bursche“ (6) Valentin, der gleichzeitig als „großzügig, tapfer und schlau“ (11) beschrieben wird, die Freundschaft dreier Hunde, mit deren Hilfe er einen bösen Drachen tötet. Damit hat er die Hand der schönen Prinzessin verdient, welche ihm jedoch von einem betrügerischen Prinzen, der vorgibt der tapfere Drachentöter gewesen zu sein, streitig gemacht wird. Im Auftrag ihres Herren intervenieren die drei treuen Hunde beim festlichen Hochzeitsgeschehen und ziehen damit die Aufmerksamkeit des Königs auf Valentin. Dieser kann anhand der abgeschnittenen Drachenzungen seinen rechtmäßigen Anspruch auf die Belohnung beweisen, was gleichzeitig die Bestrafung des Übeltäters nach sich zieht. Die Strafe wird im „Bujaco-Turm“, dem „schreckliche[n] Gefängnis von Cáceres“ (19) vollzogen. Das zweite Märchen spielt „nördlich vom Fluss Tiétar in der fruchtbaren Mark La Vera“ (23). Ein König liegt im Sterben und beauftragt seine drei Söhne die „Flor del Lililón/ Lililónblume“ zu suchen, denn ausschließlich der Duft dieser Blume vermag sein Leben zu retten. Dem Finder wird das Königreich zuteil. Während sich die beiden älteren Brüder machtgierig auf die Suche begeben, wird der Jüngste, namens Pedro, in der Ausschau nach der Blume ausschließlich durch die Liebe zu seinem Vater und dem sehnlichen Verlangen seiner Heilung geleitet. Das ist auch der Grund, warum ausgerechnet er die Blume findet. Als Reaktion darauf bringen ihn die beiden Brüder um und präsentieren selbst die Blume dem Vater. Dieser wird geheilt und verspricht den Findern das Königreich. Aber tiefe Trauer bewegt ihn über das Verschwinden seines Jüngsten, welches er sich nicht erklären kann. An der Todesstelle wachsen währenddessen besonders schöne Schilfrohre, aus denen sich ein Hirtenjunge eine Flöte schnitzt. Doch der Klang der Flöte verwandelt sich in die Stimme des Getöteten und verrät dessen Schicksal. Das bleibt auch dem König nicht verborgen, der für eine gerechte Bestrafung der eigenen Söhne sorgt. Im dritten Märchen wird ein „hübsches junges Mädchen aus dem kleinen Dorf Madroῆera, in der Nähe der Stadt Trujillo“ zum Opfer einer Entführung durch einen hinterlistigen Bettler. Die Protagonistin, die im Gegensatz zu den anderen beiden Märchen keinen Namen trägt, ist dazu verurteilt in einem Sack zu singen, um den Lebensunterhalt des Bettlers zu sichern. Diese wird jedoch in einem unbeobachteten Moment, der Bettler besucht gerade einen Gottesdienst, durch Zufall von einer guten und zugleich kinderreichen Mutter entdeckt und befreit. Statt des Mädchens wird der Sack jetzt mit gefährlichen Tieren gefüllt, die letztendlich den Tod des bösen Bettlers verursachen. Alle drei Märchen weisen die typischen Merkmale dieser epischen Gattung auf, wie z.B. die Gegensatzpaare von Gut und Böse, die nicht vorhandene Psychologisierung der Figuren, die Anfangs- und Schlussformeln (vgl. NEUHAUS 2005, 9), aber auch die notvolle Ausgangslage sowie einen einfachen Handlungsstrang (LÜTHI 2004, 29), der in die Bestrafung des Bösen mündet. Die überaus ästhetisch gestalteten Bilder entfalten in einer Bild-Text-Parallelität die inhaltliche Ebene in anschaulicher Weise und komplementieren den Erzählprozess. Der renommierte Zeichner und Drehbuchautor Fermín Solís, bedient sich dabei einer digitalen Technik, die eine Kombination aus Collage, Scherenschnitt, Druck und zeichnerischen Elementen entstehen lässt. Letztere verfeinern die groben, aber besonders farbenfrohen und kontrastreichen Flächen mit den nötigen Details und beleben vor allen Dingen die aussagekräftigen Gesichtsausdrücke. Insgesamt ist das Werk mit seinen starken und kontrastreichen Szenen ein literarischer und ästhetischer Genuss, der durch seine bilinguale Ausgabe besonders reizvoll ist und einen gewissen Einblick in die westspanische Märchenwelt des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts erlaubt.