Exit Sugartown

Schlagwörter

• Kulturen
• Ungleichheit

Teaser

Dawn, die Ich-Erzählerin, verlässt ihre Heimat mit der Unterstützung von Fluchthelfern. Sie will der Armut entkommen und ihrer Familie mit dem Geld, das sie zu verdienen hofft, helfen. Aber als Illegale ist es schwer, legal zu Geld zu kommen, und diese Situation wird brutal ausgenutzt. Dawn ist ein starkes Mädchen, aber auch das rettet sie letztendlich nicht.

Beurteilungstext

Ihre Kindheit verbringt Dawn, die als Kind einen anderen Namen hatte, zunächst glücklich. Erst als die Armut im Dorf zunimmt, verliert auch der Vater seine Arbeit. Dann stirbt die Mutter und Dawn muss die Schule abbrechen; jetzt muss sie Geld verdienen. Hunger ist der ständige Begleiter, die Aussichtslosigkeit der Lage auf Jahre ist deprimierend. Der 10-jährige Bruder bricht ebenfalls die Schule ab und schuftet in einer Ziegelwerkstatt. In dieser hoffnungslosen Situation kommt das Angebot, die Stadt zu verlassen und mit Hilfe von Fluchthelfern ein scheinbar sorgenfreies, paradiesisches Leben zu beginnen und auch der Familie daheim helfen zu können.

Die Verlockung ist riesig trotz der Schulden, die dazu gemacht werden müssen und trotz der Trennung von der Familie.
Dawn macht sich zusammen mit ihrer Freundin auf den Weg, der so einfach scheint, sich aber während der Tour als gefährlich und anders als erwartet entpuppt. Trotzdem haben die beiden Mädchen noch viel Glück, denn sie überleben anders als andere Hunger, Durst, Polizeikontrollen und die Fahrt mit dem Schlauchboot. Es folgen Lager, die Frage, ob es mit oder ohne Papiere einfacher ist, illegale Arbeitsverhältnisse und der stete Druck, Geld nach Hause schicken zu müssen.

Die traurige Geschichte von Dawn bewegt. Sie lässt einen Blick werfen auf die Schickale, die hinter den Flüchtlingen liegen. Sie zeigt auch, wie viel verschwiegen wird, verschwiegen werden muss, denn die Schlepperbanden sind skrupellos, mögen keine "Verräter" und haben "einen langen Arm".
Aber ist es richtig, dass Dawn schweigt? Darüber lässt sich gut diskutieren.
Der Autor erhielt für drei seiner früheren Bücher dänische Buchpreise. Er recherchierte für dieses Buch sehr gründlich.
Fazit: Ein Buch, das unbedingt lesenswert ist!