Puchner, Willy

ABC der fabelhaften Prinzessinnen

Ein herrliches Buch, das vor Fantasie und Sprache nur so überquillt! Sechsundzwanzig Buchstaben des Alphabets, sechsundzwanzig (plus eine) Doppelseiten, sechsundzwanzig Prinzessinnen - eine schöner als die andere und jede sehr liebenswert mit je einem Geschenk. Leider sind alle sechsundzwanzig junge Vogeldamen (in menschlicher Kleidung) und die Geschenke sind nicht für uns, sondern für Prinz Willem, und der ist auch ein Vogel.

Die Insel

Im übertragenen Sinn haben wir es mit der Insel ""Erde"" zu tun, auf der jede Kreatur seinen Platz hat, haben soll. Ausgerechnet der Eisbär, dessen Lebensraum sich dramatisch verengt, ist hier die freundliche Hauptperson, die niemandem etwas zu Leide tut, mit allen Tieren gut befreundet ist. Der Mensch tritt nur indirekt auf: ein dunkler Leuchtturm, die zerstörte Landschaft einer Insel. Ein sehr leises, poetisches Buch ohne Text.

Die 100 schönsten Märchen der Brüder Grimm

Märchenbücher waren schon immer Sammlungen der Geschichten des Volkes und zugleich Quelle eben dieser, fester Bestandteil der Sprach- und Schriftkultur. Hier sind nicht nur die bekanntesten Märchen der Brüder Grimm versammelt, sie sind auch - bis auf die Rechtschreib- und Interpunktionsregeln - in der Textform von 1857 abgedruckt. Wundervolle Illustrationen in verschiedener Technik machen das Buch zu einem richtigen "Hausbuch".

Allsburg, Chris van

Die Geheimnisse von Harris Burdick

Die (fiktive) Geschichte dreht sich um 14 Erzählungen, von denen nur je eine Illustration erhalten geblieben ist sowie der Titel (?) und ganz wenig Text: "Archie Smith, Wunderkind. Eine flüsterleise Stimme fragte: ‚Ist er das?'" oder "Er hatte sie vor dem Buch gewarnt. Nun war es zu spät." Da fängt unsere Fantasie auch schon an, ganz wild zu wuchern. So ist es auch gedacht: Wir machen uns selbst 14 geheimnisumwobene Texte. Die Bilder gibt es schon.

Brüder Grimm Märchen

10 Märchen und eine Sage aus dem Schatz der Brüder Grimm hat Lisbeth Zwerger ausgewählt, um ganzseitige Bilder und Illustrationen beizusteuern sowie einige Zeichnungen zum Beginn der jeweiligen Texte. Das Buch ist hochwertig und liebevoll produziert, nicht zuletzt der Schutzumschlag und die Seitenrahmen zeugen davon.

Dreis, Stella

Grimms Märchenreise

Großformatige Bilder auf sieben Doppelseiten nähern sich sieben bekannten Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm, vermischen sie, zitieren sie. Ein direkter Erzählstrang ist nicht erkennbar, dafür bieten die Bilder aber viel Gesprächsstoff beim Zuordnen von Teilen zu den Märchen, die je in einer Kurzfassung zum Schluss angefügt sind.

Hout, van

Heute bin ich

Ein Fisch drückt menschliche Gefühle aus? Ja, das geht und zwar überzeugend, wie Mies van Hout mit seinem farbenprächtigen Bilderbuch zeigt und damit anregt, sich der eigenen vielfältigen Emotionen bewusst zu werden.

Guilloppé, Antoine

Bei Vollmond

Es gibt seit einiger Zeit eine Szene der Scherenschnitte, die sogar in digitalen Stickdateien ihren Niederschlag findet. Hier nun Scherenschnitte als Laser-Arbeit. Jeder schwarzen Doppelseite folgt eine weiße oder umgekehrt, wobei eine der beiden Seiten "durchlöchert" ist, die sich deutlich abhebt vor der jeweils anderen "Nichtfarbe". Ein ungewöhnliches Buch, das fast vergessen lässt, dass es auch noch einen Inhalt transportiert.

Ungerer, Tomi

Neue Freunde

Kinder, die keine Freunde haben, können schon mal verzagen. Oder sie werden stark wie der farbige Junge Rafi, der sich zunächst seine Freunde selbst aus allen möglichen Gegenständen herstellt, mit Geschick erbastelt. Das situationsmäßig sehr ähnliche (chinesische?) Nachbarsmädchen Ki bringt sich auch mit ein, und beide zusammen sind unschlagbar.

Hänsel und Gretel

Das bekannte Märchen von den beiden Kindern, die der Stiefmutter als Esser zu viel und die deshalb ausgesetzt wurden und somit ihr Geschick in die eigenen Hände nehmen müssen wird in Bildern mit tiefschwarzem Hintergrund erzählt. Halt, das erste und das letzte Bild vom Haus der Eltern ist weiß.