Die Insel

Autor*in
ISBN
978-3-7607-9882-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Tolman, Maije
Seitenanzahl
32
Verlag
arsEdition
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im übertragenen Sinn haben wir es mit der Insel ""Erde"" zu tun, auf der jede Kreatur seinen Platz hat, haben soll. Ausgerechnet der Eisbär, dessen Lebensraum sich dramatisch verengt, ist hier die freundliche Hauptperson, die niemandem etwas zu Leide tut, mit allen Tieren gut befreundet ist. Der Mensch tritt nur indirekt auf: ein dunkler Leuchtturm, die zerstörte Landschaft einer Insel. Ein sehr leises, poetisches Buch ohne Text.

Beurteilungstext

Der freundliche, neugierige und zufriedene Eisbär sitzt auf einem fragilen Gestell aus dünnen Ästen, das aus dem stillen Wasser des Meeres ragt. Einige Fächer sind mit einem Netz ausgefüllt, andere bleiben frei oder sind als Sitz- oder Ablageplatz mit Stöcken belegt. Eine fahle Sonne scheint in einem hellgelben Himmel. Das Titelbild verrät wenig von der Wucht, die das Meer zeigen kann, und wenig von den vielen sehr unterschiedlichen Tieren, die in der Folge im Wasser und auf den kleinen Landflächen mitmachen.
Wir erleben eine Schöpfungsgeschichte. Weiße Linien, Krakeluren, verdichten sich, bilden eine Art Wolke im Himmel, aus dem die Krone der Schöpfung an einer sehr kurzen Strickleiter herabsteigt. Der schon genannte Eisbär vom Titelbild tritt auf. Er ist zugleich das einzige Tier, das auf (fast) allen Doppelseiten gezeichnet ist. Ihm zur Seite gestellt werden diverse Meeres- oder Landtiere, sogar ausgestorbene wie der Dodo oder vom Aussterben bedrohte sind dabei. Die Farben sind freundlich hell, man trifft sich an künstlichen wie an natürlichen ""Inseln"", gefressen wird niemand. Mit dem Bild der flachen Insel und dem Leuchtturm kommt zwar nicht der Mensch dazu, aber das Dunkle hält Einzug - wenigstens für ein Bild, das den Himmel wie das Wasser in überraschendem Rotorange darstellt, beide nur getrennt durch eine weiße Linie, die als Horizont dient.

Es gibt keinen Erzählstrang. Scheinbar zusammenhanglos folgt ein Bild dem anderen. Nur zu Beginn entwickelt sich die Natur, wird sogar das berühmte Bild von Hokusai (Die große Welle von Kanagawa) - seitenverkehrt - sehr humorvoll zitiert wie auch die Stock-Insel auf Andy Goldworthy (Iris leaves with Rowan Berries / Calm knotted seaweed stalks, stuck into muddy lake ...) verweist. Landtiere schwimmen im Wasser, Fische können fliegen, Waschbären Geige spielen. Der Mensch sollte sich bemühen, hier mitmachen zu dürfen.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010