Zweiherz

Autor*in
Babendererde, Antje
ISBN
978-3-570-13165-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
318
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Kaye wohnt mit ihrem Vater auf einer Ranch. Sie geht zur Schule, hat Freunde, verdient nachmittags Geld mit einem eigenen Laden und könnte eigentlich rundum zufrieden sein, doch in diesem Sommer streift Zweiherz, der Koyote, der Unruhestifter in den Legenden der Navajo-Indianer durch die Stadt.

Beurteilungstext

Kaye liebt Will. Doch Will sitzt im Gefängnis, weil er seinen Schuldirektor ermordet hat. Kaye glaubt nicht an seine Schuld. Sie ist davon überzeugt, dass Will durch und durch gut ist und niemandem etwas Böses zufügen könnte.
Entsprechend kümmert sie sich um seinen Großvater, so erfährt sie gelegentlich etwas über Will. Doch als er überraschend aus dem Gefängnis entlassen wird, gelingt es ihr nicht, ihm nahe zu kommen. Er verhält sich abweisend und kühl, will allein sein und sich ohne ihre Hilfe ein eigenständiges Leben aufbauen.
Kaye weiß nicht, was sie tun soll, aber sie spürt, dass sie weder aufgeben noch Will zu sehr bedrängen darf.
Beides fällt ihr immer schwerer, je stärker die Probleme werden, die Will bewältigen muss. Zwar findet er in Aquilar einen guten Freund, doch als dieser schwer verletzt und ein Dieb, der heilige Felsmalereien der Navajo stiehlt, getötet wird, ist Will der erste Verdächtige.
Jetzt zeichnet sich Kaye durch Umsicht und Sorgfalt aus, sodass der Koyote Zweiherz fürs erste geschlagen davon kriechen muss.
Antje Babendererde erzählt die sanfte Liebesgeschichte im rauen Arizona in einer gleichmäßig fließenden Sprache, die sowohl Raum für Gefühle als auch für Action und Brauchtum lässt. Auch diese Geschichte zeichnet sich durch ihre Nähe zu den Gedanken, Gefühlen, Überlieferungen und Mythen der Navajo-Indianer aus, die allerdings unsentimental und ohne erhobenen Zeigefinger präsentiert werden. Sie sind flüssig in den laufenden Erzähltext integriert, erschaffen aber eine weitere Verständnis- und Handlungsebene, die die Erzählung abrunden und gleichzeitig in einen Kosmos einführen, der den meisten Leserinnen und Lesern heute weniger vertraut sein dürfte.
Ihre Hauptpersonen erscheinen mehrdimensional und erzeugen Empathie. Sowohl Will als auch Kaye haben Wünsche, Ziele und Pläne, die erstrebenswert und angemessen erscheinen, allerdings scheinen sie sich gegenseitig auszuschließen. Dies erzeugt Spannung und fordert dazu auf, beim Lesen eigene Bewertungen und Handlungsoptionen zu entwickeln.
Da die Romane Babendererdes im Amerika unserer Zeit spielen, bieten sie gleichzeitig zahlreiche Informationen über das Leben einer indianischen Minderheitengruppe in Arizona.
Besonders gelungen ist auch das Cover dieses Romans. Es ist ganz in Brauntönen gehalten. Das Herz ist rau auf die ansonsten glatte Oberfläche aufgedruckt und sein Schatten liegt rötlich oben auf. Die restliche Fläche ist mit Höhlenmalereien verziert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ht.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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