Wo gehst du hin, Opa

Autor*in
Endres, Brigitte
ISBN
978-3-905945-46-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schulze, Marc-Alexander
Seitenanzahl
24
Verlag
Aracari
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Baar, CH
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Emmi besucht mit Mama den todkranken Opa im Krankenhaus. Die Mutter erklärt ihr, dass Opa bald von ihnen gehen wird. Emmi fragt den Opa selbst. Opa gibt dem Kind verschiedene Deutungsweisen, wie es nach dem Sterben sein wird. Emmi nimmt traurig Abschied. Auf der nächsten Buchseite besucht Emmi mit der Mutter Opas Grab. Wenn sie die Augen schließt, ist ihr der Opa ganz nah.

Beurteilungstext

Der Tod gehört zum Leben dazu und sollte nicht tabuisiert werden. Für die Angehörigen und auch für Kinder ist es schwer, den Verlust eines lieben Menschen anzunehmen. Das großformatige Bilderbuch gibt dem vorlesenden Erwachsenen die Möglichkeit, über das, was nach dem Tod geschieht, mit Kindern zu reden. Das ist gut so. Zum einen mag es einen akuten Fall unter den Kindern geben, der mit Hilfe dieses Buches verarbeitet werden kann, zum anderen sollte das existentielle Thema Tod mit Kindern auch ohne konkreten Anlass erörtert werden.
Wohin gehst du, Opa, will das Kind vom Opa wissen und der erzählt seiner Enkelin alle, in unserer westlichen Welt bekannten Vorstellungen vom “Leben” nach dem Tod. Dadurch wird der Inhalt überfrachtet. Außerdem hätte ein todkranker Opa gar nicht die Kraft, diese Geschichten alle zu erzählen. Es wäre besser gewesen, sich auf wenige Vorstellungen zu konzentrieren, nämlich die, die der Opa favorisiert haben könnte. Trotzdem könnte der Vorleser andere Vorstellungen einbringen. So aber zerfließt die Ernsthaftigkeit des Buches, wenn eine Vorstellung gemalt wird, in der Opa die schon länger gestorbene Oma, seinen Hund und andere Personen während einer bunt und fröhlich ausgestalteten Feierrunde trifft. Auch die gezeigte Paradiesvorstellung mit zahmen Wildtieren inmitten von gestorbenen Menschen, die in ihrer Alltagskluft abgebildet sind, lässt einem genauso erschauern wie die Abbildung des Opas mit Engelsflügeln.
Man kann dem Buch zugute halten, dass es die Angst vor dem Tod nimmt. Der Opa geht dem Lebensende mit Zuversicht entgegen und kann die Enkelin sogar trösten mit dem Versprechen, in ihren Gedanken immer gegenwärtig zu sein. Die Buchinnenseiten zeigen in vielen Einzelbildern Episoden des Lebens von Opa mit der Enkeltochter, die die enge Verbindung dokumentieren.
Vielleicht zu abrupt ist nach dem Abschied des Kindes von seinem Opa bereits der Friedhof mit Opas Grab gezeigt.
Auch die Zeit des Begräbnisses wäre wichtig gewesen, um den Abschied für immer zu verstehen.
In der Familie, aber auch im Kindergarten und GSCH ist der Tod eines Großelternteils manchmal aktuell und sollte zur Bewältigung des Verlusts besprochen werden. Das Buch bietet viele Erklärungsmöglichkeiten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.10.2015

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