Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife

Schlagwörter

• Historisches
• Nationalsozialismus

Teaser

Paul ist Halbjude. Als er erfährt, dass er in ein Lager gebracht werden soll taucht im zerbombten Köln unter. Dort trifft er Jugendliche, die sich nicht so einfach mit der Nazidiktatur abgeben.

Beurteilungstext

Die Edelweißpiraten haben sich zur Wehr gesetzt. Sie haben Flugblätter verteilt, Sabotageakte verübt oder einfach nur Hitlerwitze erzählt. Sie waren gegen die Nazis und haben das mit ihren Mitteln und Möglichkeiten kundgetan. Elisabeth Zöller nimmt sich in ihrem Tatsachen-Thriller dieser Gruppe Jugendlicher an. Paul verliebt sich in Franzi und diese macht ihn mit all ihren Freunden bekannt. Bastian, Ralle, Zack, Hotte und all die anderen treffen sich im Bunker, rauchen und legen sich auch schon mal mit der Hitlerjugend an. Sie wollen sich nicht einreihen in das Heer der schweigenden Masse. Paul muss untertauchen, braucht einen neuen Ausweis und eine glaubhafte Geschichte um diesen zu erhalten. Alles verläuft soweit ganz gut bis eines Tages Zack bei einem Überfall auf einen Lebensmitteltransport erschossen wird. Jetzt sind sie alle im Visier der Gestapo. Bastian trifft es besonders hart. Er arbeitet in der Autoindustrie und wird dort in eine Arbeitskolonne abgeordnet. Paul steht seit der Verhaftung einer Freundin in der ständigen Angst verraten zu werden, denn wer hält schon den Folterungen der Gestapo stand?
Die Autorin versetzt die LeserInnen mit ihrer Geschichte in das zerbombte Köln. Ständig werden neue Angriffe geflogen und keiner weiß, ob seine Unterkunft am Abend noch steht. Diese Situation ist natürlich auch sehr nützlich für die Aktionen der Jugendlichen. Das Chaos hilft nicht so leicht entdeckt zu werden. Man fiebert mit den Protagonisten mit, wird der nächste Coup gelingen? Anhand von Tatsachenberichten und Interviews der Edelweißpiraten präsentiert Frau Zöller einen spannenden und überzeugenden Roman. Die Aufarbeitung dieses Teils der deutschen Widerstandsgeschichte ist hervorragend gelungen. Gerade die nicht so im Mittelpunkt stehenden Gruppen haben es schon lange verdient das man ihren Widerstand würdigt.