Verändert die Welt - Das Leben des Rudi Dutschke

Autor*in
Zöller, Elisabeth
ISBN
978-3-446-25706-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
330
Verlag
Hanser
Gattung
BiografieBuch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Wer war Rudi Dutschke? Für Menschen, die nach 1980 geboren wurden eine politische Figur, die vielleicht ihre Eltern beeinflusste, für Menschen der Jahrgänge 1945 – 1955 die Symbolfigur der politischen studentischen Proteste der 1960er Jahre, an der sich die Geister schieden. Die Darstellung des Lebens eines Menschen, der für Deutschland entscheidende Bedeutung hatte.

Beurteilungstext

Elisabeth Zöller, bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin mit Schwerpunkt „Gewaltfreie Erziehung“, stellt das Leben Rudi Dutschkes nach. Mit einer Mischung aus
• dokumentarischen Elementen mit vielen Zitaten und Auszügen aus Manuskripten und Zeitungsausschnitten
• originalen Fotos aus den 60er Jahren und
• halbdokumentarischen Erzählsträngen, die den Menschen Rudi Dutschke in seinen familiären Bezügen, im Freundeskreis und in persönlichen Diskussionen mit bekannten Persönlichkeiten jener Zeit
gelingt es Frau Zöller gut, den Zeitgeist, die geistige und politische Erstarrung der 50er und 60er Jahre und die daraus resultierende Aufbruchstimmung der damaligen Zeit nachvollziehbar zu machen. Bekannte Faktoren wie die große Präsenz von ehemaligen Nationalsozialisten in Justiz und Lehre, die nicht stattgefundene Auseinandersetzung mit dem Faschismus und den damit verbundenen Gräueltaten und dem nach wie vor feststellbaren Gedankengut dieser Zeit, ließ die Intellektuellen vor allem in Berlin auf die Straße gehen. Dazu kam die Auseinandersetzung mit dem Vietnamkrieg und die staatlich gelenkte Verteufelung des Kommunismus. Für kritische Geister gab es in vielen Gesellschaftsschichten keinen Platz. Die Eskalation der Gewalt, die einerseits durch die Ermordung von Martin Luther King und das Attentat auf Rudi Dutschke im April 1968 und andererseits durch die Bildung der RAF eine dramatische Entwicklung nahm, wird verständlich und auch emotional nachvollziehbar.
Frau Zöller gelingt es gut, all diese Faktoren darzustellen und die Atemlosigkeit, die in der damaligen Zeit durch die Dichte der Ereignisse herrschte, erlebbar zu machen. Die abgedruckten Fotos unterstützen den dokumentarischen Wert des Buches und geben ihm einen gewissen politischen Sachbuchcharakter. Das wird auch durch das nicht auf weißem Papier gedruckten Erscheinungsbild des Buches verstärkt.
Kritisch zu bemerken ist, dass die eingeschobenen Erzählstränge sprachlich stark an ein Lehrbuch zum Schreiben von Texten für Jugendliche erinnern: kurze, einfache Sätze, Begleitsatz vorne, in der Mitte hinten, einsetzen von passenden Adjektiven, usw.
Ein Buch, das sicher interessierte LeserInnen der etwas älteren Generation finden wird und vielleicht politisch interessierte junge Erwachsene erreicht, von dem Gros der Jugendlichen aber nicht gelesen werden wird.

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Diese Rezension wurde verfasst von 6; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 12.12.2017

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