Wir hatten trotzdem Glück
- Autor*in
- Zöller, Elisabeth
- ISBN
- 978-3-596-85250-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 221
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- –
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Breslau 1945. Die russische Armee rückt näher; die Nazis wüten angesichts ihrer drohenden Niederlage immer unmenschlicher. Paul, 13 Jahre alt, und seine Familie müssen die Heimat verlassen. Wochenlang sind sie per Bahn und zu Fuß unterwegs. Oft leiden sie unter Hunger, Angst und Schmerzen und erleben den Tod vieler Menschen. Auch der Neubeginn in Westdeutschland als Flüchtlinge ist nicht einfach. Sie begegnen aber auch freundlichen und hilfsbereiten Menschen und haben daher trotzdem Glück.
Beurteilungstext
Pauls Geschichte ist glaubhaft und interessant geschildert. Die einzelnen Personen überzeugen, so z. B. die Schwester Susa in ihrer Jungvolkbegeisterung. Die Haltung der Eltern, die bei ihren Kindern zwar nicht Verständnis für das unmenschliche Verhalten vieler Erwachsener wecken wollen, aber Erklärungen dafür finden, ist überzeugend dargestellt: Die eigene Angst gegenüber allem Fremden führt bei wenig verständnisvollen Menschen zu massiven Abwehrreaktionen, wie bei einem Teil der einheimischen Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen. Die Situation nach dem Krieg ist zutreffend geschildert (wie ich aus eigener Erinnerung weiß).
In Ihrem Vorwort stellt Elisabeth Zöller ihr Buch in den Zusammenhang von Flucht und Vertreibung, wie sie auch heute noch in der ganzen Welt vorkommen. Am Ende einzelner Kapitel finden sich Erklärungen zur politischen Situation, die den Hintergrund der Erzählung darstellt. Das Buch wird dadurch nicht zum Sachbuch, sondern bleibt eine spannende aber auch einfühlsame Geschichte, die mir sehr gefallen hat.
Die Sprache ist klar und sachlich und dürfte für Jugendliche ab 12 Jahre keine Schwierigkeiten bieten.