Wie sieht Gott eigentlich aus

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Teaser

In vier starken Geschichten nimmt uns der Autor mit auf “Entdeckungsreise, um in den kleinen Dingen und scheinbar unwichtigen Begegnungen, die Botschaften und Zeichen des Schöpfers zu entdecken.

Beurteilungstext

Wie sieht Gott eigentlich aus?, das ist eine gute und oft gestellte Frage, nicht nur von Kindern. In seinen Geschichten versucht der Autor darauf, und auch noch auf viele andere Fragen, eine gut verständliche Antwort zu geben. Er führt die kleinen Leser in die geheimnisvolle und spannende Welt der religiösen und spirituellen Zeichen und Symbole ein und weckt in ihnen Lust darauf, Fragen zu stellen nach Gott, nach dem Leben und dem Tod und vieles mehr.
In seiner ersten Geschichte, die den größten Teil des Buches einnimmt, dürfen wir Johannes und seine Schwester Anna während ihres Urlaubes mit Oma auf dem Bauernhof begleiten. Diese Situation wirkt auf mich sehr idyllisch, aber nicht realistisch, zumindest nicht weit verbreitet. Davon abgesehen verleben die Drei aber interessante und abwechslungsreiche Ferientage, ohne größere Vorkommnisse. Der Inhalt ist sehr positiv und harmonisch beschrieben, folgsame und interessierte Kinder... . Johannes hat gut in der Schule aufgepasst, denn er kann sogar Großmutter noch Antworten geben, die ihre Wissenslücken auffüllen. Manchmal weiß aber auch die kleine Anna eine passende Assoziation. Der Umgang mit den religiösen Fragen ist sehr würdevoll und eine treffende Erklärung darf der Leser erwarten. So ist z. Bsp. das Leben aus dem Ei und damit der Zusammenhang zum Osterei sehr schön in Worte und in ein Bild, als prägsame Erinnerung, gedeutet. Ebenso ist die Geheimschrift der Christen , mit dem Zeichen des Fisches als Erkennungsmerkmal, gut nachvollziehbar. Mehrere Bibelstellen finden hier ein besseres Verständnis, weil sie die Großmutter gut in die heutige Situation zu deuten weiß. Wenn wir uns nur achtsamer umschauen, dann können wir wahrlich überall Zeichen Gottes finden.
Besonders angehende Erstkommunionkinder werden sich freuen über so viel sachdienliche Information, die in den Geschichten einhergeht. Herr Fährmanns Schreibstil ist mit feinem Witz gespickt. Wissbegier der Kleineren und kindlicher Entdeckerdrang nutzt er als Grundsteine. Gekonnt weckt er das Interesse für mehr religiöse Hinweise / Zusammenhänge / Zeichen. Und da es spannend und in Geschichten verpackt vermittelt wird, kann es auch für “Ungläubige” zu einem besseren Verständnis dienlich sein.
Mit dem behinderten Karl-Heinz und dem arbeitslosen , obdachlosen Pimann bringt er uns Randfiguren unserer Gesellschaft näher, die auch Zeichen Gottes sind, durch die Gott zu uns spricht, sich uns zeigt. Für die kindliche Welt sind diese Personen gut behandelt vorgestellt. Wie sieht es aber im tatsächlichen Leben aus? Nehmen wir Anteil an dieser Armut, in Form von Vereinsamung, Unverständnis? Welche Zeichen wollen wir sehen und bei welchen Zeichen schauen wir lieber weg?
Die Illustrationen, in schwarz-weiß abgedruckt und in Wasserfarben mit Bleistiftmodulationen umgesetzt, spiegeln Wesentliches der Textaussagen wider. Liebevolle Details und Humor sind erkennbar. Die Eigenschaften der Figuren werden bildhaft umgesetzt. Überwiegend sind sympathieauslösende Merkmale sichtbar.
Ein empfehlenswertes Buch, das einlädt im Alltag genau hinzusehen und in den kleinsten Dingen die Zeichen eines liebenden Gottes und Schöpfers zu sehen.