So weit die Wolken ziehen

Autor*in
Fährmann, Willi
ISBN
978-3-401-50911-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
490
Verlag
Arena
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Würzburg
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Deutschland 1943. Mit den Bombardements der großen Städte begann vielerorts die Kinderlandverschickung. Ruth und ihre Schwester müssen Oberhausen verlassen und werden in Österreich untergebracht.

Beurteilungstext

Willi Fährmann ist bekannt für seine historischen Jugendromane. In diesem Roman hat er ein Thema gewählt, das im Zusammenhang von Krieg und Nationalsozialismus nur selten thematisiert wird: die Kinderlandverschickung. Der Bombenkrieg der Alliierten zerstört auch Oberhausen und ein geordneter Schulbetrieb ist in der Stadt nicht mehr möglich. Eine ganze Schule wird in ein sicheres Gebiet nach Österreich in ein ehemaliges Hotel, genannt Maria Quell, verlegt. Dort können die Lehrerinnen mit den Schülerinnen noch ihre „Pflicht“ erfüllen und das tun sie mit Hingabe. Ruth (9 Jahre alt) und ihre Schwester lernen die Leser*innen besser kennen. Die fremde Umgebung, die Trennung von der Mutter und die Ungewissheit über den Verbleib des Vaters machen das Leben nicht einfach für die beiden, aber sie finden sich zurecht und haben auch etwas Spaß mit den anderen Mädchen. Als die Rote Armee immer näher rückt, beschließen die Verantwortlichen mit den 150 Kindern die Heimreise nach Oberhausen anzutreten. Diese verläuft, wie nicht anders zu erwarten, sehr dramatisch, ist also alles andere als eine Spazierfahrt. Fährmann streift im zweiten Teil des Buches viele Themen wie Flucht, versteckte Juden, Zwangsarbeit, Euthanasie, verbotene Literatur und Musik, Hunger, und vieles mehr. Das Überleben in diesen Zeiten war die Aufgabe, die jeder zu meistern hatte. Der Roman ist spannend geschrieben und gut recherchiert. Die fast 500 Seiten geben Einblick in eine Zeit, die für heutige Jugendliche nicht mehr so greifbar ist wie noch vor zwanzig Jahren. Zeitzeugen aus jener Zeit gibt es nur noch wenige. Wer diesen Roman für den Geschichtsunterricht nutzen möchte, sollte geeignete Passagen auswählen und verwenden. Die insgesamt fast 500 Seiten kann natürlich jeder/ jede Interessierte lesen und sie oder er wird das Buch nicht so schnell wieder zur Seite legen.

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Diese Rezension wurde verfasst von wb; Landesstelle: Bremen.
Veröffentlicht am 28.05.2017

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