Wie die Sonne in der Nacht

Autor*in
Babendererde, Antje
ISBN
978-3-401-60331-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
475
Verlag
Arena
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Würzburg
Jahr
2018
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Maras USA-Aufenthalt ist fast zu Ende, als sie den geheimnisvollen Kayemo kennenlernt. Sie folgt dem Jungen ohne Sprache und ohne Gedächtnis in die Wildnis New Mexicos, drauf und dran, sich Hals über Kopf zu verlieben.

Beurteilungstext

Ein Jahr lang hat Mara bei ihrer Gastfamilie in New Mexico gelebt und ist in der Kleinstadt Taos zur Schule gegangen. Zufällig wird sie Zeugin eines Beinahe-Unfalls auf dem Highway am Rande der Wüste. Ein junger Pueblo-Indianer liegt bewusstlos im Staub, während der Truckfahrer weiterfährt. Diese wenig romantische Begegnung ist der Beginn einer großen Liebe, die doch unmöglich zu sein scheint. Kayemo ist in einer uralten Kultur verwurzelt, die für ihn eine andere Zukunft vorgesehen hat. Und Maras Visum läuft in wenigen Wochen ab. Sie muss die USA verlassen und in Deutschland ihr Abitur beenden...
Mara und Kayemo sind zwei sehr unterschiedliche junge Menschen, denen jedoch eine wichtige Charaktereigenschaft gemeinsam ist: Sie sind offen für Neues und bleiben trotzdem sich selbst treu. Die beiden bewegen sich in insgesamt drei Kulturen, die nur begrenzt miteinander kompatibel sind. Zwar fällt es Mara selbst nicht schwer, sich von ihren auf sich selbst fokussierten Eltern und ihrem oberflächlichem Leben in Deutschland zu trennen. Sie ist begeistert von Kayemos ehrlicher Art und offen für dessen auch für Amerikaner sehr unkonventionelle Lebensweise. Doch die meisten Menschen in Kayemos Umfeld akzeptieren sie nicht. Sie ist eine Fremde, dazu eine Weiße, und steht für die Unterdrückung der Pueblo-Indianer. Mara und Kayemo müssen sich immer wieder mit Rassismus auseinandersetzen, von dem überraschenderweise Kayemo weit mehr betroffen ist, als er je erwartet hat. Auch kulturell haben es die beiden nicht leicht in ihrer Beziehung. Für Kayemo sind Maras Neugier und ihr dauerndes Bedürfnis sich auszutauschen zunächst fremd, ebenso wie sein spirituell dominiertes Weltbild für die Atheistin Mara problematisch ist. Doch die beiden fühlen sich trotz aller Unterschiede voneinander angezogen. Dieses Kernthema des Buches, kulturelle Schranken zu überwinden und seinen eigenen Platz in einem multikulturellen Umfeld zu finden, ist hoch aktuell und von der Autorin hervorragend bearbeitet worden.
Antje Babendererde platziert ihre interkulturelle Liebesgeschichte im Süden der USA in Puebloland. Dieses exotische Setting fasziniert. Dabei legt die Autorin viel Wert auf eine authentische Darstellung der traditionellen Kultur und der aktuellen Probleme der Pueblo-Indianer im US-amerikanischen Umfeld. Schauplätze und Charaktere sind glaubwürdig und dennoch originell, und die Erzählsprache der Autorin ist hochwertig.
"Wie die Sonne in der Nacht" ist eine sehr interessante, vielschichtige und und bis zum letzten Augenblick spannend erzählte Geschichte - ein absolut empfehlenswertes Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 15.08.2018

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