Wer ist Violet Park

Autor*in
Valentine, Jenny
ISBN
978-3-423-62392-6
Übersetzer*in
Fritz, Klaus
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
200
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lucas ist ein verschlossener Teenager (16). Mit Mutter und Schwester versteht er sich nicht gerade glänzend, und so trauert er am liebsten für sich allein seinem Vater nach, der sich von einem Tag auf den anderen aus dem Staub gemacht hat, als Lucas 11 war. Eines Tages fällt Lucas in einer Taxizentrale eine Urne auf. Darin: die Asche einer alten Dame namens Violet Park. Seitdem kreuzt Violet seinen Weg immer wieder. Sie trägt posthum viel dazu bei, dass Lucas sein Leben reflektiert.

Beurteilungstext

Diese außergewöhnliche Geschichte lebt von den Grübeleien ihres Protagonisten, der Stück für Stück die Puzzleteile der Vergangenheit zusammenfügt. Durch viele Zufälle findet er Zusammenhänge zwischen Violet und seinem Vater, er entdeckt sogar ein Tonband mit der Aufzeichnung eines Gesprächs zwischen den beiden.

Nachdenklich, aber immer mit einer Prise Humor und Ironie zwischen den Zeilen, beschreibt die Autorin, wie Lucas schließlich herausfindet, was wirklich geschehen ist. Sein Vater scheint keineswegs edle Motive gehabt zu haben, als er die Familie verließ, oder gar eines Heldentodes gestorben zu sein, wie Lucas sich sein plötzliches Verschwinden oft zu erklären versucht hatte. Vielmehr ist er ein Erbschleicher, der sein eigenes Wohlbefinden über seine Familie gestellt und diese im Stich gelassen hat.

Lucas sieht seinen Vater klarer und lernt auch, die Perspektive seiner Mutter zu verstehen, die ihrem Verflossenen nicht hinterhertrauert, sondern wütend kein gutes Haar an ihm lässt. Nun kann er mit der Abwesenheit des Vaters besser umgehen, und sie wird künftig nicht mehr sein Leben dominieren. Die kunstvoll komponierte und augenzwinkernd erzählte Geschichte führt zu einem großartigen Ende.

Tatsächlich ist der einzige - aber leider wesentliche - Wermutstropfen in diesem Buch die Übersetzung: Wörtlich vom Englischen ins Deutsche übertragene Sätze wie: "Was ich an solchen Tagen denke, ist das." bremsen den Lesefluss und wirken nicht authentisch. Das enttäuscht besonders, da man von Klaus Fritz, bekannt als Harry Potter-Übersetzer, viel Besseres gewöhnt ist. Fazit: Ein Buch mit literarischem Anspruch, den es inhaltlich erfüllt, sprachlich aber nicht.

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Diese Rezension wurde verfasst von dk.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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