Durchs Feuer

Autor*in
Valentine, Jenny
ISBN
978-3-423-65020-5
Übersetzer*in
Fritz, Klaus
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
215
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Kraftvoll, intensiv und mit viel Erzählkunst schildert J. Valentin die Geschichte von Iris, welche ihrem leiblichen Vater erst auf dem Sterbebett begegnet. Während ihre egozentrische und oberflächliche Mutter den Kontakt zum Vater nur aus Gier zulässt, entstehen zwischen Iris und ihrem Vater viel Gefühle und die Wahrheit kommt allmählich zu Tage.

Beurteilungstext

Iris wächst mit ihrer Mutter Hannah und deren Freund Lowell auf, einem gescheiterten Soap-Fernsehstar, als ihr im Sterben liegender Vater Ernest sie zu sich ruft. Ständig auf der Suche nach dem großen Reichtum drängt Mutter Hannah Iris dazu, ihren Vater zu besuchen. Hannah erhofft sich ein großes Erbe durch den Kunsthändler. Iris lässt sich überreden und lernt nun in den letzten Lebenstagen ihres Vaters die Wahrheit über ihre Familie und damit ihr eigenes Schicksal kennen. Nach dem Tod des Vaters lässt die zündelnde Iris mit einem Paukenschlag ihren Gefühlen freien Lauf.
Das Motiv der bösen Stiefmutter wird in diesem Roman umgedreht. Die berechnende leibliche Mutter und der Stiefvater nehmen sich des Kindes (bzw. der Jugendlichen) in keiner Form an. Von Kalkül und Gier getrieben nutzen sie Iris als Lock- und Druckmittel gegenüber Ernest. Iris durchschaut ihre Mutter längst und lässt den ersten Kontakt zu Ernest auch nur zu, weil ihr keine andere Wahl gelassen wird. Ernest erscheint fast hilflos und weiß sich nicht auszudrücken gegenüber seiner Tochter.
Mit erbarmungsloser Direktheit erzählt Jenny Valentin die Geschichte von Iris. Durch die kraftvollen Schilderungen der Geschehnisse und die großen und tiefen Gefühle, die aber nie kitschig wirken, wird man beim Lesen in einen fesselnden Sog gezogen und nach dem grandiosen und unerwarteten Ende gerührt und beeindruckt fallen gelassen. Die Ich-Erzählerin Iris wirkt im wahrsten Sinne des Wortes ungehalten – allein gelassen von Mutter und Stiefvater, verlassen vom leiblichen Vater – überfordert mit ihren Gefühlen und ihrem Leben. Iris ist ein schräger Charakter, versucht ihre Gefühle durch Zündeleien auszudrücken, erntet dafür aber nur Misstrauen und Missverständnis. Erst in der Nähe ihres Vaters Ernest lässt Iris vorsichtig wahre Gefühle zu, die aber immer noch vom Zweifel durchbohrt sind.
Wundervoll und anschaulich erzählt, der unwirtlichen Wirklichkeit ins Auge schauend und mit einprägsamen Protagonisten sind die gut 200 Seiten viel zu schnell ausgelesen, auch wenn das Ende für vieles entschädigt.

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Diese Rezension wurde verfasst von kst; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 26.09.2016

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