Weisse Krähe
- Autor*in
- Sedgwick, Marcus
- ISBN
- 978-3-423-24884-6
- Übersetzer*in
- Weitbrecht, Renate
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 279
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Rebecca und Ferelith - zwei Mädchen, wie sie verschiedener nicht sein könnten, treffen in dem kleinen englischen Küstendorf Winterfold aufeinander. Bald halten sie, beide einsam und verlassen auf ganz unterschiedliche Arten an einander fest. Dabei geraten sie immer öfter an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. So enthüllen sie auf eine besondere Art ein Jahrhunderte altes Geheimnis, das das Dorf betrifft...
Beurteilungstext
Marcus Sedgwick setzt mit diesem Jugendbuch neue, andere Betrachtungsweisen als Mittel seiner Wahl ein, um diesen Gothic-Thriller mit Leben zu füllen. Ob es den Lesern gefällt, wird Geschmackssache sein. Interessant und lesenswert ist die Story allemal, denn der Autor verknüpft zum einen recht geschickt Gegenwart mit Vergangenheit, lässt den Leser Teil haben an ziemlich schauerlichen Experimenten und springt von da wieder zurück. Zum anderen hinterfragt er während aller dargelegter Handlungen den Wert einer Freundschaft. Schaurig- schöne Landschaftsbeschreibungen des malerischen Küstenortes vor allem bei Nacht lassen einen da schon mal frösteln und auch Partei ergreifen für die Rebecca und gegen Ferelith, denn diese ist wohl doch irgendwie mit dem Teufel oder dem Bösen im Bunde... Was letztlich ihr innerer Antrieb war, wird offen bleiben müssen.
Die nächste Frage, die sich zu stellen lohnt, ist, warum sich Rebecca ihrem Vater nur so schwer öffnen kann. Auch hierbei lässt der Autor einige Denkmöglichkeiten offen, klärt das Bild dieser Beziehung erst am Ende des Romans.
Das Ausloten menschlicher Verhaltensweisen, das An- die- Grenzen- Gehen wird unglaublich spannend und absolut authentisch wiedergegeben. Da sträubten sich bei der Lektüre die Nackenhaare... An dieser Stelle könnte man sagen, Ziel erreicht. Doch es ritzt nicht nur die Oberfläche des jugendlichen Konsumenten, hier ist auch eine gründlichere Auseinandersetzung mit dem Inhalt gefragt.
Ein Buch, das den Intellekt beansprucht, Geschichte und Denkansätze des ausgehenden 18. Jahrhunderts wiedergibt und die eigenen Ansprüche überprüfen lässt. Gut gemacht!