Das Glück ist blind ( aber nicht unsichtbar)

Autor*in
Sedgwick, Marcus
ISBN
978-3-423-65021-2
Übersetzer*in
Weitbrecht, Renate
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
252
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Laureth 16 ist blind und verzweifelt. Ihr Vater meldet sich nicht zurück und ihrer Mutter scheint es egal zu sein. Gemeinsam mit ihrem 7 Jahre alten Bruder und seinem Kuscheltier Stan fliegt sie heimlich von London nach New York, denn dort verläuft sich die letzte Spur des Vaters. Auf ihrer langen und zunächst erfolglosen Suche quer durch New York ist ihr Bruder ihre einzige Stütze. Das glückliche Ende bleibt lange ungewiss.

Beurteilungstext

Dieses, bereits vom Spiegel auf die Bestsellerliste gesetzte Buch, ist einzigartig in seinem Witz, seiner einfühlsamen Erzählweise und emphatischen Darstellung aller Protagonisten.
Der Autor verfolgt in seinem Buch zwei Erzählstränge. Zum einen geht ums um die Darstellung der Probleme, denen sich ein blinder Mensch, zumal ein blindes noch nicht volljähriges Mädchen, in unserer technisierten Welt gegenüber sieht. Die Technik hilft auf vielen Ebenen - das Handy spricht mit ihr/ die Abläufe werden automatisch angesagt, versagt die Technik aber, ist ihr Umfeld nicht oder wenig auf behinderte Menschen eingestellt. Ihre Erfahrungen gipfeln in dem Satz: ich habe den Eindruck, dass meine Umgebung blind ist. Erst sehen die Menschen mich nicht. Wenn sie dann meine Behinderung registrieren, reden sie über mich, als ob ich nicht da sei.
Zum anderen geht es um das Manuskript des verschwundenen Vaters, der sich auf gut verständliche Weise und doch sehr philosophisch mit dem Thema “Zufall” befasst. Textauszüge aus dem Skript und die Diskussionen der Kinder über die Möglichkeit, dass es keine Zufälle gibt, sondern alle Ereignisse in einem logischen - nur für uns Menschen nicht immer erkennbaren - Zusammenhang stehen, nehmen den Leser mit in die Philosophie. Denn schließlich sagte Einstein: Gott würfelt nicht.
Schade ist nur die etwas banale Auflösung des Verschwinden des Vaters. Er wurde von ziemlich dummen Männern entführt, die bei ihm ein großes Barvermögen vermuteten.

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Diese Rezension wurde verfasst von Bei.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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