Von wegen, Elfen gibt es nicht

Autor*in
Murail, Marie-Aude
ISBN
978-3-596-80426-9
Übersetzer*in
Scheffel, Tobias
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Kehn, Regina
Seitenanzahl
224
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Fantastik
Ort
Frankfurt
Jahr
2004
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine alleinerziehende Mutter mit 14-jährigem Sohn hat es nicht einfach. Aber wenn dann noch ein halbwüchsiger gutaussehender Elf die Szene betritt, bleibt nichts, wie es war. Ordnung und Sicherheit lösen sich auf, aber Lebensfreude, Selbstbewusstsein und Liebe wachsen und blühen auf.

Beurteilungstext

Von wegen, entweder Fantasy oder Realismus! Hier verbinden sich auf das Amüsanteste zwei scheinbar unvereinbare Welten. Elfen die sich materialisieren und Denken, Fühlen und Tun von Menschen beeinflussen, sind Fiktion. Doch was diese Menschen erfahren und erleben, wie sie mit dem Alltag umgehen, das ist keine Fantasy, sondern bodenständiger, nachvollziehbarer Realismus.
Dass dieser Spagat gelingt, ist ebenso der unabgehobenen Grundgeschichte wie der schnörkellos-zupackenden Sprache dieses Buches zu verdanken, wobei die Sprache sicher auch von einer kongenialen Übersetzung profitiert, die keinen Gedanken an eine fremdsprachliche Herkunft aufkommen lässt. Auch ohne den Elfenpart wäre dies sicher ein witziges und anrührendes Buch, aber die Prise an Übersinnlichem, Elementargeisterhaftem gibt erst den letzten Kick, hebt die Geschichte aus der menge netter Stories heraus und gibt ihr das Maß an Zauber, das den Leser - wie den Elfen - an zerbrechlichen Flügeln abheben lässt.
Dabei mischen sich in den Handlungsstrang feine, aber genaue Beobachtungen von Familienleben, Schulalltag, der Brüchigkeit gespielter Fassaden genau wie der Schwierigkeiten, Schüler zum Lesen zu motivieren oder als frisch verlassene Ehefrau einem Mann vertrauen zu können. Die detailverliebte Ziselierung auch solch kleiner Teilstücke lässt dem Leser in der durchweg temporeichen Geschichte Atempausen, erhöht aber gleichzeitig die Tiefe der Zeichnung und damit die Möglichkeit der Empathie.
Nicht unerwähnt sollen die hübschen Vignetten von Regina Kehn bleiben, die trotz des kleinen Formats plastische Eindrücke der Figuren und immer zum Kapitelanfang einen Vorgeschmack des Kommenden bieten.
eine rundum gelungene, einfach zauberhafte Sache!

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Diese Rezension wurde verfasst von bh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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