3000 Arten ich liebe dich zu sagen

Schlagwörter

• Freundschaft
• Liebe
• Theater

Teaser

Chloé ist die ruhige und zurückhaltende Tochter aus einem guten Elternhaus. Bastien ist witzig, ganz das Gegenteil von dem was er zuhause erlebt und Neville, nachdenklich und eigenfühlt sich verantwortlich für seine kränkliche Mutter. Unterschiedlicher könnten die drei kaum sein und doch vereint sie eine Leidenschaft: die Schauspielerei. Auf der Schauspielschule finden sie heraus, was und wer sie im echten Leben wirklich sein wollen.

Beurteilungstext

Marie-Aude Murail erzählt in ihrem Jugendroman die Geschichte von drei Mitschülern, die auf dem Weg sind erwachsen zu werden.
Bastian, Chloe und Neville sind begeistert von der Idee Schauspieler zu werden und kämpfen um ihren Platz in der Schauspielschule, auch wenn ihre privaten Bedingungen nicht optimal sind.
Bastian kommt aus einem Elternhaus, wo es den Eltern scheinbar egal ist, was und warum er es macht. Sie sind arbeiten ständig, am Feierabend sind sie völlig erschöpft und interessieren sich nicht für ihn. Er kompensiert das indem er extrem witzig und gutgelaunt ist.
Die Eltern von Chloe erwarten von ihrer Tochter, dass sie sich voll und ganz dem Studium widmet. Vom Theaterspielen halten sie nicht viel. Trotzdem meldet sich Chloe an der Schule und beginnt gleichzeitig ihr Literaturstudium. Dabei versucht sie es allen recht zu machen und stößt dabei an ihre persönlichen Grenzen.
Neville wird von seiner kranken alleinerziehenden Mutter stark beansprucht, ist sehr in sich gekehrt und ruhig - kann aber auf der Bühne alles hinter sich lassen und in die jeweiligen Rollen hineinfallen.
Als Leser kann man die drei dabei beobachten, wie sie mit ihren Schwierigkeiten kämpfen und trotzdem an ihren Träumen festhalten. Man lernt ihre Sehnsüchte kennen, erlebt ihre Gefühlswelten und begleitet sie dabei, wie sie ihren eigenen Weg gehen.
Dabei helfen ihnen auf jeden Fall die vielen Rollenspiele an der Theaterschule, in die sie sich trotz ihrer persönlichen Gefühlslage einlassen müssen und was sie ihnen aufgrund der jeweiligen Verfassung unterschiedlich gut gelingt.
Schön ist der Wechsel zwischen der Beschreibung der Gefühlslage der drei Jugendlichen und dem Versuch sich in die verschiedenen Rollen reinfallen zu lassen (schön: die weltberühmten Zitate aus der klassischen Theaterliteratur).
Gleichzeitig wird deutlich wie vielseitig und auch anstrengend eine solche Ausbildung ist.
Eine nicht unwichtige Rolle spielt der alte Schauspiellehrer, der sich dem Trio annimmt. Nicht ganz uneigennützig, aber auch mit viel Einsatz für seine Schüler, dazu auch hohem Anspruch - und mit dem Fingerspitzengefühl für den richtigen Moment.
Ich finde das Buch "3000 Arten ich liebe dich zu sagen" ein außergewöhnliches Buch, das sich von der Masse abhebt.