Von Falafel bis Zimtschnecke. Das Bibelkochbuch für Kinder
- Autor*in
- Shoemaker, Lisa
- ISBN
- 978-3-438-04700-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Gasser, Evi
- Seitenanzahl
- 89
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Teaser
Wie das Sprichwort schon sagt: „Liebe geht durch den Magen!“ Was für eine tolle Idee, die Welt der Bibel mal ganz anders zu erschließen, nämlich mit Rezepten, die vorwiegend aus dem orientalischen Raum stammen.
Beurteilungstext
„Von Falafel bis Zimtschnecke“ ist ein ansprechendes Bibelkochbuch kreiert für Kinder, welches sich sowohl an Kinder, aber auch an Erwachsene wendet.
Das Cover erinnert mit seinem orientalischen Flair eines fliegenden Teppichs, auf dem sich leckere Speisen befinden, an die fantastischen Märchen aus 1001 Nacht. Geheimnisvoll lädt es ein, fremde Welten zu entdecken und kulinarische Abenteuer zu erleben. Das Inhaltsverzeichnis, sowie der gesamte Aufbau des Buches, sind übersichtlich strukturiert und bis auf die biblischen Geschichten als Doppelseite konzipiert.
Farblich voneinander abgetrennt gliedern sich die Kapitel in Vor-, Haupt und Nachspeisen sowie Beilagen, und werden jeweils von einer passenden biblischen Geschichte eingeleitet. Jedes Kapitel schließt mit einem Unterkapitel „Wissenswertes“, welches Informationen zu Küchengeräten, Werkzeugen und Verfahrensweisen ect. der damaligen Zeit weitergibt und damit ein historisches Bewusstsein anbahnt. Die Intermedialität von Bild und Text mittels einer durchgängigen Bild-Text-Parallelität veranschaulicht zum einen die manchmal für die deutsche Küche etwas ungewöhnlichen Zutaten, zum anderen die kulinarischen Handlungsanweisungen. Letztere gestalten sich nicht selten recht kompliziert und komplex, sodass sich die Frage aufdrängt, inwieweit Kinder in der Lage sind, diese Rezepte selbstständig durchzuführen. Es wird zwar in der Einleitung darauf hingewiesen, dass erwachsene „Assistenten“ von Nöten sind, ohne diese lassen sich jedoch leider nur wenige Rezepte allein von Kinderhand realisieren. Hinzu kommt zudem, dass die Auswahl der Gerichte einen nicht einfachen Spagat zwischen den Geschmäckern von Kindern und einer orientalisch ausgerichteten Küche versucht.
Ein bisschen schade ist auch, dass die sonst sehr ansprechend colorierten Grafiken die elterlichen Repräsentanten typische Rollenklischees darstellen. Auch wenn beide mit der Aufschrift „Assistent“ markiert sind, sitzt der Vater mit Handy im bequemen Sessel, während die Mutter mit Schürze zum Helfen bereitsteht.
Alles in allem entspringt die Konzeption des Buches jedoch einer originellen Idee, Kindern die biblische Lebenswelt handlungsorientiert über Gerichte zum Ausprobieren transparent zu machen. Inwieweit dies jedoch wirklich gelingt, bleibt fraglich.
Siglinde Spuller