Verhext nochmal!

Autor*in
Endres, Brigitte
ISBN
978-3-7607-3899-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hilgert, Gabie
Seitenanzahl
78
Verlag
arsEdition
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2004
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Endlich Sommerferien! Benni freut sich riesig auf die gemeinsame Radtour mit den Eltern. Dann die Enttäuschung! Mutter muss eine kranke Tante pflegen und Benni für einige Tage mit einer “Leihoma” allein lassen. Bennis Schmerz weicht der Begeisterung über Oma Polter: Die alte Dame fährt Motorrad, trägt grellbunte Kleidung, kocht nur die leckersten Gerichte und verfügt offensichtlich über magische Kräfte, die sie jedoch nicht preis gibt. Leichter wird Benni der schwere Abschied von seiner Leihoma durch eine Muschel, die sie ihm schenkt. Lauscht er dort hinein, findet er die fröhliche Alte wieder.

Beurteilungstext

Brigitte Endres hat eine fröhliche, frische und kurzweilige Geschichte geschrieben, in der eine unkonventionelle alte Dame für ihre Rolle als “Leihoma” einige Zauberkunst einsetzt. Die Entwicklung der Geschichte bis zu dem Zeitpunkt, als die Oma eintrifft, zeigt allerdings eine emotional eher kalte Mutter, die Benni mit seiner Enttäuschung allein lässt, ja, diese Enttäuschung in ihrem ganzen Umfang noch nicht einmal bemerkt. Statt die Gefühle ihres Sohnes wahrzunehmen, wird sachlich kalt verhandelt: Sie kann ihn nicht mitnehmen; Sie muss zu der Tante; Sie hat eine Leihoma bestellt. Dem Sohn gegenüber zeigt sie Gesten der Beschwichtigung: Sie streichelt ihn; “Es sind nur ein paar Tage”; Für den Hund ist es auch besser. Schuldgefühle tauchen auf: Sie drückt ihn fester als gewöhnlich. - Benni liegt im Bett, drückt den Hund an sich und beschließt: “Aus Dingen, die man nicht ändern kann, muss man das Beste machen.” Ganz offensichtlich ist die Erfahrung, mit den Gefühlen allein gelassen zu werden, für ihn nicht neu. Die alte Dame weist Bennis Versuche, ihr nahe zu sein, ähnlich ab. Auf sein Nachfragen, wer sie in Wirklichkeit sei, antwortet sie etwas schräg: “Man muss von einem Freund nicht alles wissen, wenn man fühlt, dass man sich auf ihn verlassen kann. Den anderen ganz durchschauen zu wollen passt nicht zu Vertrauen!...”
Während der “Zauberalltag” mit Oma Polter vergnüglich zu lesen ist, überzeugen weder die Rahmenhandlung um die Mutter noch die philosophischen Beziehungsvorstellungen der alten Dame.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von GSTR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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